Österreich

Bald jeder Zweite wird Opfer eines Online-Betrugs

Heute Redaktion
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Online-Betrügereien nehmen seit Jahren stark zu, die Coronakrise könnte das noch befeuern. Der nö. Nationalratsabgeordnete Robert Laimer (SPÖ) fordert mehr Gegenmaßnahmen.

Das World-Wide-Web als Tummelplatz für Betrüger: In den letzten Jahren nehmen Internet-Betrügereien stetig zu. Betriebe und Privatpersonen in Österreich sind gleichermaßen davon betroffen. Erneut warnt Nationalratsabgeordneter Robert Laimer (SPÖ) vor den gemeinen Tricks der Betrüger und fordert mehr Aufklärungsarbeit, größeren Schutz für Konsumenten und den Ausbau allgemeiner Cybercrime-Bekämpfung.

Betrügereien mit vielen Gesichtern

Robert Laimer weiß wovon er spricht, wurde er doch selbst im Jahr 2018 Opfer von Internet-Kriminellen. Unbekannte hatten in seinem Namen eine Mailadresse angelegt und Waren bestellt ("Heute" berichtete). Erst als die Inkasso-Forderungen an den Politiker gestellt wurden, kam der Betrug ans Licht. "Ich bin kein Einzelfall, habe jedoch hautnah miterlebt, wie machtlos man gegenüber den Internet-Betrügern ist", so der Niederösterreicher. Bei Verdacht rät der St. Pöltner immer zuerst Kontakt mit der Polizei und dann dem Onlinehändler aufzunehmen.

Es gibt einen alarmierenden Zuwachs an Online-Betrugsfällen aller Art, zeigen die Jahresbilanzen aus dem Innenministerium. Angestiegen sind allen voran die Zahl der Trickbetrüger, die Online ihr böses Spiel spielen (+ 107,5%). Aber auch Darlehns- und Kreditbetrüge (+70,8%), gefolgt von Anlagenbetrug (+68,6%), Vorauszahlungsbetrug (+22,2%) und Bestell- beziehungsweise Warenbetrug (+11,7%) machen immer mehr und mehr Österreichern das Leben schwer. Laut einer Studie des Österreichischen E-Commerce-Gütezeichens, ist inzwischen fast jeder zweite im Land mit Betrugsfällen im Netz konfrontiert.

Laimer warnt vor Corona-Betrügern

Laimer und viele Experten warnen nun, dass die Corona-Krise die Betrugsfälle noch weiter ansteigen lassen könnte. Virtuelle Fake-Shops, falsche Atemschutzmasken, Desinfektionsmittel und Co könnten zu Ködern werden. Um das zu verhindern, fordert der Abgeordnete nun mit Nachdruck schnell zu handeln.

Konkret: Mehr öffentliche Aufklärungsarbeit, den Ausbau von Schutzmechanismen durch Technik, sowie den Ausbau der Betrugsbekämpfung, durch Intensivierung der Ausbildung von Spezialisten etwa bei der Polizei und Aufstockung der Technik. "Der explosive Anstieg ist auch für die Polizei eine enorme quantitative und qualitative Herausforderung. Um Cyber-Kriminalität effizient zu begegnen, braucht es vor allem gut ausgebildete Spezialisten", sagt Robert Laimer.

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