Ukraine

"Bald vorbei" – Militär-Experte rechnet mit Feuerpause

Der renommierte Militärhistoriker Phillips O'Brien glaubt, dass Russland bald eine Feuerpause verkünden wird – man habe zu viele Truppen verloren.

Nicolas Kubrak
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Der schottische Militärexperte Philips O'Brien glaubt, dass Wladimir Putin schon bald eine Feuerpause verkünden wird.
Der schottische Militärexperte Philips O'Brien glaubt, dass Wladimir Putin schon bald eine Feuerpause verkünden wird.
KIRILL KUDRYAVTSEV / AFP / picturedesk.com

Jetzt gelte es für Wladimir Putin, in kurzer Zeit möglichst viele Gebiete im Osten der Ukraine zu erobern, um einen "Sieg im Donbass" zu verkünden. Anschließend werde Russland eine Feuerpause verkünden, sagt O'Brien im Interview mit der Schweizer "Sonntagszeitung".

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"Kein langer Krieg möglich"

Seit Wochen sieht man mehr oder weniger dieselben Bilder: Die russische Offensive stockt in weiten Teilen der Ukraine, die Kampagne schreitet nur sehr langsam voran. Der schottische Militärhistoriker ist der Meinung, dass die Kampftätigkeit der Ukraine nachlasse und die Verluste auf russischer Seite keinen langen Krieg mehr zuließen. Seine These: Wenn Putins Truppen ausreichend Gelände in der Ostukraine gewinnen, könne man die Kampfhandlungen beenden, Friedensverhandlungen wieder aufnehmen und so möglicherweise einige Sanktionen des Westens wieder loswerden.

Es gebe jedoch ein großes Aber: Die Regierung in Kiew weigert sich, Gebietsverluste nach der russischen Invasion auch nur im Entferntesten zu akzeptieren. Daher werde Präsident Selenski vermutlich keine Feuerpause akzeptieren. "Die Ukrainer würden ja 20 Prozent ihres Landes verlieren", sagt O'Brien.

Russen verteilen Pässe in besetzten Gebieten

Nach über 100 Tagen Krieg besetzen russische Truppen knapp 60 Prozent der südostukrainischen Region, sagte der Militärgouverneur des Gebiets Saporischschja, Olexander Staruch, bei einem Gespräch mit Selenski. Das ukrainische Staatsoberhaupt hatte zuletzt immer wieder schwere Waffen vom Westen gefordert, um nicht nur den russischen Vormarsch aufzuhalten, sondern auch besetzte Gebiete zurückzuerobern. Zum Ärger der Ukrainer hatte die Regierung in Moskau damit begonnen, in der Region Saporischschja russische Pässe zu verteilen.

Nach Angaben der Regionalverwaltung brachte die ukrainische Armee unterdessen die Hälfte der umkämpften Stadt Sjewjerodonezk im Osten des Landes wieder unter ihre Kontrolle. Die Streitkräfte hätten die Hälfte der Industriestadt "von russischen Truppen gesäubert", teilte der ukrainische Gouverneur der Region Luhansk, Serhij Gajdaj, am Sonntag in Internetbotschaften mit. Allerdings werde für die kommenden Tage ein größerer russischer Gegenangriff erwartet. Nachdem sie durch eine russische Offensive auf die Stadt zurückgedrängt worden waren, hatten die ukrainischen Truppen dort in den vergangenen Wochen stetig an Boden zurückgewonnen. Die Stadt ist die letzte Großstadt in der Region Luhansk, die Russland noch nicht erobert hat.

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