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Bambusfasern für das beste Stück

Halt und Komfort: Männer haben es bei der Boxershort-Suche nicht einfach. Zwei Schweizer wollen sich dem Problem widmen.

Heute Redaktion
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Bild: Hersteller

Roy Bernheim (29) und Allan Perrottet (27) haben es sich mit ihrem Mode-Start-up T-Bô (vom Französischen «Tu es beau») zum Ziel ­gemacht, die perfekte Unterhose für den Mann herzustellen. Sie setzen dafür auf Bambus-Viskose und auf die Inputs ihrer Kunden.

Wie kommen zwei Volkswirtschaftsstudenten dazu, Boxershorts zu kreieren?

Allan Perrotet: Ein gemeinsamer Freund hat uns einander vorgestellt. An einem Nachtessen kam das Thema auf, wie unbequem herkömmliche Unterhosen für Männer sind: zu warm, zu rutschig, zu eng, zu weit, falsche Materialien. Da begann unsere Mission.

Die meiste Unterwäsche für Männer ist aus Baumwolle oder Polyester. Eure Lösung heißt Bambus-Viskose. Wieso?

Roy Bernheim: Synthetischer Polyester, der zum Beispiel auch für Fußballtrikots verwendet wird, ist ein herkömmliches Material für Sportbekleidung und Unterwäsche. Leider ist es oft voller Plastik, tendiert dazu, Gerüche schnell anzunehmen und leiert aus.

Perrotet: Baumwolle hingegen braucht viel Wasser bei der Herstellung. Da sie vor allem in trockenen Ländern vorkommt, ist dies doppelt verheerend für die Umwelt. Bambusfasern brauchen im Vergleich deutlich weniger Wasser und sind anschmiegsam, wirken antibakteriell und bleiben länger in Form.

Auch auf eure Schnitte seid ihr stolz. Weshalb?

Perrotet: Weil die natürliche Form von allen Männern respektiert wird. Viele vermissen bei bestehenden Marken den nötigen Platz im Pouch. Für ein größeres Freiheits­gefühl haben wir daher eine realitäts­nähere Form entwickelt. Wir haben zwei verschiedene Modelle, die sich dem Mann anpassen: Klassische Boxer-Briefs, die speziell in Europa beliebt sind, und Briefs; diese sind ein wenig kürzer und werden vermehrt in Amerika, Australien oder Brasilien getragen.

Ihr lasst Kundenmeinungen aktiv in die Gestaltung eurer Produkte einfließen. Wie muss man sich das vorstellen?

Bernheim: Wir haben von Anfang an auf Co-Creation gesetzt. Das heißt, dass Follower regelmäßig per E-Mail und Instagram abstimmen, in welchen Farben, Schnitten und mit welchen Details wir die Modelle herstellen sollen. Ein Feedback ergab beispielsweise, dass die Etikette kratzt. Da wir sie nicht ganz weglassen dürfen, haben wir sie nun so angepasst, dass man sie leicht abreißen kann.

Speziell für den Sport sind eure Shorts geeignet. Wie haltet ihr euch selbst fit?

Perrotet: Ich liebe Joggen. Bei Bergläufen und Trailrunning kommen mir die besten Ideen.

Bernheim: Mich findet man beim Bouldern, in der Squash-Halle, und zum richtig Abschalten liebe ich Free Diving.

Die Boxershorts gibt es ab 30 Franken auf www.ch.tbo.clothing zu bestellen. (20 Min / Geraldine Schläpfer)

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