Österreich

Bankraub bei Häfen-Ausgang: Haftstrafen

Heute Redaktion
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Während ihrer Haftausgänge in Polen plante und verübte ein Duo einen Banküberfall in St. Pölten. Die beiden Kriminellen mussten jetzt in NÖ vor Gericht.

Die Anklageschrift klingt wie ein schlechter Hollywood-Film: Im Juli 2016 stürmten zwei Täter (damals 31 und 46 Jahre) mit Kapperln und Sonnenbrillen die Volksbank in St. Pölten-Unterradlberg, forderten von der schwangeren Angestellten Bares, schlugen einen 74-jährigen Kunden mit einer Softgun nieder und flüchteten anschließend mit der Beute über die Autobahn zurück ins Gefängnis nach Polen, wo sie ihre Haftstrafen absaßen. Geplant und verübt hatten sie den Raubüberfall in der nö. Landeshauptstadt also bei Haftausgängen – "Heute" berichtete.

Drogen & Schulden

Und als sei das Absitzen der Strafen in Polen nicht genug, durfte das Duo jetzt erneut auf der Anklagebank Platz nehmen – diesmal am Landesgericht St. Pölten. Die beiden gaben via Dolmetscher an, sich 2015 im Gefängnis kennengelernt zu haben. Beide sollen mit Drogenproblemen gekämpft und Schulden angehäuft haben. Betrunken und high habe man dann – laut Angabe des jetzt 32-jährigen Angeklagten – die Bank überfallen, damit die "Familienmitglieder keine Probleme bekommen".

Die beiden legten vor dem Schöffensenat ein Geständnis ab, was sich mildernd auf das Urteil auswirkte: 8,5 Jahre Haft für den 47-Jährigen, sechs Jahre "gesiebte Luft" für den Komplizen. Die Urteile sind nicht rechtskräftig, sowohl Staatsanwalt als auch Verteidigung kündigten Berufung an.

(nit)

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