Mit der Ruhe ist es im ehemaligen Fischerviertel von Barcelona längst vorbei. Auf dem Weg zum Strand "verirren" sich im Sommer täglich tausende Touristen in den engen Gassen von La Barceloneta.
Eine rege Lokalszene buhlt um Laufkundschaft – doch ein Café sorgt nun für Aufregung. Im "Perfetto" kostet ein Cappucino € 1,6 – aber nur, man nach 30 Minuten weg ist. Wer länger bleibt, zahlt € 2,5 – und ab einer Stunde sogar € 4 für das selbe Getränk.
Barbesitzer Massimo rechtfertigt das Ganze im Gespräch mit der britischen "dailymail" mit einer Schlägerei unter Gästen, die zu lange auf einen Tisch warten mussten. Mit dem neuen Preissystem werde "das Bewusstsein geschärft. Man kann nicht stundenlang ohne Konsum auskommen, sonst ist das Geschäft nicht rentabel."
Dieser Ansicht stimmen viele grundsätzlich zu: "Eine halbe Stunde für einen Kaffee ist mehr als genug", lautete eine der vielen Reaktionen in den sozialen Medien. Bei einem Lokalaugenschein gibt eine Anwohnerin jedoch zu bedenken: "Das sind Touristenpreise. Alle Bars sind auf Außenstehende ausgerichtet – und am Schluss müssen wir Einheimische vier Euro für einen Kaffee zahlen."
Ein Nachbar stimmt ihr zu, lehnt die Maßnahme aber aus Prinzip ab: "Das gehört sich nicht. Ich würde hier nicht sitzen wollen, wenn ich ständig auf die Uhr schauen muss".
Massimo relativierte sein straffes Preisschema dann auch: "Wir berechnen das nur, wenn Kunden warten. Niemand wartet gerne, wenn am Tisch nur Leute sitzen, die nichts trinken oder essen".