Aufgedeckt wurde das Finanzloch von der italienischen Zeitung "Corriere della Sera". Laut dem Blatt soll das rund zwei Milliarden Euro große Finanzloch vor allem den Pensionsfonds betreffen. Damit übernimmt Papst Leo XIV. einen finanziell angeschlagenen Kirchenstaat. Neu sind die finanziellen Schwierigkeiten allerdings nicht.
Auch Papst Franziskus ist es in seiner zwölf Jahre andauernden Amtszeit nicht geglückt, die Finanzen des Vatikans zu sanieren. Auch vor dem Konklave soll die finanzielle Misere ein wichtiges Thema in diversen Kardinalsversammlungen gewesen sein. Der verstorbene Pontifex hatte zuletzt wiederholt auf das dramatische Defizit des Vatikans hingewiesen.
Als Folge davon forderte er noch im September 2024 die Kardinäle zu mehr Sparsamkeit auf. In seinem Brandbrief forderte er zudem neue Finanzierungsideen. Selbst als Franziskus wenige Wochen vor seinem Tod mit schweren gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hatte, ordnete er aus dem Krankenhaus die Gründung einer neuen Kommission an. Diese soll sich verstärkt mit Fundraising im Vatikan auseinandersetzen.
Mittlerweile ist es mehr als zwei Jahre her, seit der Vatikan einen ordentlichen Haushalt veröffentlichte. Ein Problem des Vatikans ist laut Bericht der Umstand, dass er keinen Zugang mehr zum internationalen Kapitalmarkt hat, um sich dort über Staatsanleihen zu finanzieren. Und auch die Vatikanbank, die zwar als solide gilt, erwirtschaftet nicht genug, um die hohen Gehaltskosten und die Pensionskassen zu decken. Immerhin stellt der Vatikan rund 5.000 Angestellte an. Zuletzt führte die Bank aber immer eine niedrige zweistellige Millionensumme als Dividende an den Heiligen Stuhl ab.
Positiv auf die Finanzen könnte sich mittelfristige aber tatsächlich der neue Bischof von Rom, Leo XIV. auswirken. Denn noch unter den Päpsten Johannes Paul II. und Benedikt XVI. gehörten katholische Diözesen zu den wichtigsten Spendern des Vatikans. Unter Franziskus sank die Spendenbereitschaft in den USA merklich. Gut möglich, dass sich das mit dem gebürtigen US-Amerikaner Robert Francis Prevost auf dem Stuhl Petri wieder ändert.