Der Demokratie-Wahrnehmungs-Index erfasst jährlich die weltweiten Einstellungen zu Demokratie, Geopolitik und globalen Akteuren. 2025 wurden 110.000 Personen in 100 Ländern befragt. Zum ersten Mal genießt China eine größere Beliebtheit unter den Befragten als die USA.
Die Umfrage wurde durchgeführt, nachdem Donald Trump und seine Regierung viele ihrer Verbündeten mit Zöllen vor den Kopf gestoßen hatten. Die Zölle, die er im April verkünden ließ, sorgten weltweit für Empörung. Zusätzlich führten Drohungen und Bemerkungen zu einem schlechteren Verhältnis mit einzelnen Ländern wie Kanada oder Dänemark.
Der Index zeigt: Die Mehrheit der weltweit Befragten hat ein insgesamt negatives Bild von den USA. Dies bedeutet einen starken Rückgang gegenüber dem letzten Jahr. China hat im Gegensatz dazu sein Ansehen in der Welt verbessert – und so zum ersten Mal die USA überholt.
In Europa sind die Gemüter gespalten. Während Osteuropa vorwiegend die USA gegenüber China bevorzugt, sind die beiden Großmächte in den restlichen Ländern des Kontinents relativ gleichauf in ihrer Unbeliebtheit. Nur knapp scheint China dort etwas weniger unbeliebt als die USA zu sein.
Das weltweite Ansehen der USA liegt nur noch knapp vor dem Russlands. Dieses hat sich seit der Invasion in der Ukraine sanft steigern können. Den schlechtesten Ruf genießt der Iran. Dessen Erzfeind folgt ihm jedoch dicht auf den Fersen. Israels Ruf leidet insbesondere im Nahen Osten und in Südasien. Doch selbst in europäischen Ländern sank die Popularität Israels im letzten Jahr.
Neben dem Ruf der Staaten fragt die Studie auch nach dem Ansehen derer Oberhäupter. Hier liegt Donald Trump mit Abstand auf dem letzten Platz in Sachen Beliebtheit. 57 Prozent der Befragten nehmen den US-Präsidenten negativ wahr. Gefolgt wird Trump von Putin, der von 49 Prozent negativ wahrgenommen wird. Xi Jinping wird nur von 31 Prozent negativ wahrgenommen.
Die Frage beinhaltete nicht nur politische, sondern auch kulturelle und wirtschaftliche Meinungsführer. Dabei gehören Elon Musk und Kim Kardashian zu den klaren Verlierern, da über 40 Prozent der Befragten die beiden negativ wahrnehmen. Die Schauspielerin Angelina Jolie genießt hingegen mit 51 Prozent die höchste Beliebtheit aller zur Wahl stehenden Persönlichkeiten.
Nicht nur für die USA und Trump überliefert die Umfrage schlechte Nachrichten. Die Studie zeigt auch auf, wie die öffentliche Bewertung der Demokratie in Europa eher schlecht ausfällt. Im Durchschnitt bewerten die Bürger, dass ihre Regierungen die zentralen demokratischen Grundsätze wie Redefreiheit, Rechtsstaatlichkeit und transparente Wahlen nur mäßig gut umsetzen.
Nur einige nordeuropäische Länder, wie Norwegen, Dänemark und Schweden – und die Schweiz, heben sich mit positiveren Bewertungen ab. Im Gegensatz dazu rangieren Länder wie Serbien, Frankreich und die Ukraine auf den hinteren Plätzen.