Ein Fototermin für die Medien mit Emmanuel Macron, Friedrich Merz und Keir Starmer in einem Zug auf dem Weg in die Ukraine. Was folgt, ist eine absurde Falschmeldung: Die Politiker würden vor laufender Kamera Kokain konsumieren. Vor Macron würde ein entsprechendes Tütchen liegen, vor Merz ein "Schnupflöffel".
Der vermeintliche Beweis? Ein weißes Taschentuch, das Macron kurz in die Hand nimmt. Doch genau dieses harmlose Stück Stoff reicht für einschlägige Fake-News-Kanäle, um eine krude Drogen-Story zu spinnen. In Windeseile verbreitet sich der Unsinn über Telegram-Gruppen, Facebook-Seiten und dubiose Webseiten. Vorne mit dabei: Russische Regierungsmitglieder und ultrarechte Influencer wie Alex Jones.
Fakt ist: Weder Macron noch Merz haben im Zug Kokain konsumiert. Es handelt sich schlicht um ein zusammengefaltetes Taschentuch. Auch in der Originalaufnahme ist nichts von verdächtigen Substanzen oder auffälligem Verhalten zu sehen. Seriöse Agenturen wie AFP und dpa haben die Falschmeldung längst widerlegt.
Experten warnen: Solche gezielten Desinformationskampagnen sollen das Vertrauen in die Politik weiter untergraben. Besonders brisant: Das Video entstand im Kontext eines Solidaritätsbesuchs in der Ukraine – Fake-News-Produzenten nutzen also bewusst emotionale Themen für ihre Zwecke.
