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Batman-Amokläufer James Holmes droht Todesstrafe

Heute Redaktion
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Der Amoklauf von James Holmes während einer Kino-Premiere des Batman-Films "The Dark Knight Rises" in der US-Stadt Aurora schockierte im Juli 2012 die ganze Welt. Er eröffnete mit einem Sturmgewehr das Feuer und tötete zwölf Menschen, es gab 70 Verletzte. Am Dienstag begann der Prozess gegen den 27-Jährigen, dem die Todesstrafe droht. Zentral ist vor allem die Frage, ob der Angeklagte für schuldfähig erklärt wird.

Der , es gab 70 Verletzte. Am Dienstag begann der Prozess gegen  den 27-Jährigen, dem die Todesstrafe droht . Zentral ist vor allem die Frage, ob der Angeklagte für schuldfähig erklärt wird.

Der Prozess findet im Arapahoe County Justice Center in Centennial statt. Am Dienstag werden zunächst 24 Geschworene aus 9.000 Anwärtern ausgewählt. "So ein Geschworenengericht hat es in der Geschichte von Colorado noch nie gegeben", sagte der bekannte Strafverteidiger Craig Silverman in der Los Angeles Times.

Zum Auftakt des Prozesses in wurden noch Verfahrensfragen geklärt. Danach sollte die langwierige Geschworenenauswahl anlaufen. Der Angeklagte kam in einem graublauen Sakko, blauweiß gestreiften Hemd und bräunlichen Hosen in den Gerichtssaal. Er trug einen Bart, Kurzhaarschnitt und eine Hornbrille und wirkte fast wie ein Student - im Gegensatz zu seinen feuerrot gefärbten wilden Haaren bei seinen ersten Gerichtsauftritten nach der Festnahme.

Die ersten Geschworenen-Kandidaten wurden zu Mittag (Ortszeit) erwartet. Sie werden aus einer Gruppe von 9.000 Kandidaten ausgesucht: Das ist eines der größten Auswahlverfahren in der Rechtsgeschichte der USA. Zu Beginn muss jeder Kandidat zunächst einen Fragebogen ausfüllen, die direkte Befragung wird erst Mitte Februar beginnen. Nach Gerichtsangaben ist mit den Eröffnungsplädoyers nicht vor Juni zu rechnen, mit einem Urteil wohl kaum vor dem Jahresende.

Der Prozess könnte sich monatelang ziehen, denn die Anklageschrift umfasst insgesamt 166 Punkte. Holmes muss sich wegen Mordes, Mordversuchs und Sprengstoffbesitzes verantworten. Das Beweismaterial umfasst 85.000 Seiten, 366 CDs und 282 DVDs.

Stipendium finanzierte Waffenkauf

Holmes galt als begabter Student eines Ph.D.-Programms in Neurowissenschaften, Studienkollegen bezeichneten ihn jedoch auch als introvertiert. Als er am 7. Juni eine mündliche Prüfung nicht bestand, kaufte er sich vermutlich mit dem Geld aus seinem Stipendium ein Sturmgewehr - die spätere Tatwaffe - und brach drei Tage später sein Studium ab.

Vor seiner Bluttat schrieb er einen an die Hochschule adressierten Brief mit Hinweisen auf seine Pläne. Der Brief wurde laut Universität erst nach dem Amoklauf geöffnet - er hätte vermutlich die Tat verhindern können.

Holmes drang am 20. Juli mit Gasmaske und Schutzweste in den mit 420 Zusehern gefüllten Saal ein und eröffnete das Feuer. unter anderem eine Sechsjährige, eine alleinerziehende Mutter und ein 27-Jähriger, der am Tag des Attentats Geburtstag und Hochzeitstag feierte. Wie Medien berichtete, habe sich der Mann mit dem Hinweis, er sei Batman-Gegenspieler Joker, der Polizei ergeben