Österreich

Bau von Shoah-Denkmal soll schon 2020 starten

Heute Redaktion
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Der Entwurf: So könnte die neue Gedenkstätte für die von den Nationalsozialisten ermordeten Juden aussehen.
Der Entwurf: So könnte die neue Gedenkstätte für die von den Nationalsozialisten ermordeten Juden aussehen.
Bild: BKA

Nach Jahren der Planung soll die Gedenkmauer für rund 65.000 in der NS-Zeit ermordete Juden bald starten. Im Herbst 2021 soll sie dann feierlich eröffnet werden.

Dass es ein Denkmal für die Opfer des Nationalsozialismus in Wien geben soll, darüber herrschte Einigkeit. Unklar war jedoch lange die Finanzierung und der Standort für dieses Mahnmal. Im November 2018 einigten sich der Bund und die Länder schließlich auf eine Teilung der Kosten von rund 5,3 Millionen Euro, mit dem Ostarrichi-Park zwischen Nationalbank und Landesgerichtsstraße (Alsergrund) wurde auch ein geeigneter Standort gefunden.

Wien beschließt einstimmig Finanzierungsbeitrag

Nun soll es schnell gehen: Gegenüber der APA kündigte der mit der finanziellen Abwicklung beauftragte Nationalfonds einen Baustart im Frühjahr 2020 an. Auch die Förderung der Stadt Wien ist gesichert, heute beschloss der Wiener Gemeinderat einstimmig die Freigabe von 100.000 Euro. Daneben wird sich Wien auch um die Pflege und Erhaltung der neuen Gedenkstätte kümmern.

Neos, ÖVP und Grüne freuten sich, dass das Denkmal nun endlich umgesetzt werde. Für die SPÖ soll die Namensmauer "ein Ort der Einkehr sein, ein Ort für die Jungen, ein Ort der Verantwortung und Verpflichtung und der Erinnerung an dieses vergleichslose Verbrechen der Menschheitsgeschichte". Die FPÖ freut sich über ein "würdiges Denkmal", das den Opfern "ihre Namen und ihre Existenz" zurückgebe.

Ovale Steinmauern tragen 65.000 Namen

Wie berichtet, soll das vom Holocaust-Überlebenden Kurt Y. Tutter initiierte Denkmal mehrere Steinmauern in ovaler Anordnung umfassen, auf denen die Namen von rund 65.000 in der NS-Zeit ermordeten österreichischen Juden eingraviert werden.

Laut einer Stellungnahme des Nationalfonds an die APA sei die Einreichplanung für das Denkmal bereits abgeschlossen worden. An der Ausschreibung der Steinmetz- und Gravurarbeiten werde gerade gearbeitet, diese soll bald folgen.

Mit der Fertigstellung der Shoah-Gedenkmauer rechnet der Nationalfonds im Frühjahr/Sommer 2021, eröffnet werden soll sie im folgenden Herbst. Verantwortlich für die Abwicklung der Errichtung ist die Bundesimmobiliengesellschaft (BIG), die Gestaltung der Namensmauer stammt vom Architekturbüro Wehofer ZT GmbH.