Politik

Wien bekommt neue Shoah-Gedenkstätte

Seit 20 Jahren setzt sich Holocaust-Übelebender Kurt Y. Tutter für einen Erinnerungsort ein. Am Dienstag sicherte Kanzler Kurz die Finanzierung zu.

Heute Redaktion
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In Paris und in Brüssel gibt es solche Gedenkstätten bereits – nun soll auch Wien einen Erinnerungsort für die 66.000 jüdischen Opfer des Nationalsozialismus erhalten, an dem diesen namentlich gedacht wird. Mit einer Namensmauer soll verdeutlicht werden, dass sie keine anonyme Masse waren, sondern Menschen mit persönlichen Geschichten.

Für die Namensmauer setzt sich seit fast 20 Jahren Holocaust-Überlebender Kurt Y. Tutter mit seinem Verein ein. Erste Gespräche liefen bereits mit Kanzler Schüssel im Jahr 2000. Mit Jahresbeginn hat Kanzler Kurz nun die Gespräche intensiviert. Und: Die Regierung beschloss im März eine Finanzierungszusage.

Das Projekt soll 5,3 Mio. € kosten: 200.000 € konnten über private Spenden lukriert werden, das Finanzierungskonzept des Vereins sieht vor, dass die Stadt Wien 200.000 € beisteuert, die anderen Bundesländern je 50.000 €.

Geeigneter Standort wird noch gesucht

Wien prüft noch einen geeigneten Standort: Neben dem vom Verein favorisierten Schmerlingplatz neben dem Parlament erwägt die Stadt den Ostarichipark vor der Nationalbank als Alternative. Um Bewegung in die Realisierung zu bringen, lud gestern Kurz Tutter ins Kanzleramt ein – und sicherte die Finanzierung zu: Neben der bereits zugesagten 50-%-Beteiligung des Bundes (nach Zusage der Länder) wird der Bundesanteil aufgestockt und eine Maximalsumme von 4,5 Mio. € für das Projekt reserviert.

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„Als Bundeskanzler ist mir die Verantwortung der Erinnerung an die Ermordung der 66.000 österreichischen Juden durch das NS-Terror-Regime und die Mahnung an dieses dunkle Kapitel unserer Geschichte zu wichtig um hier weiter Zeit zu verlieren. Das Projekt soll ab sofort in die Umsetzung gehen", sagte Kurz. (uha)