Österreich

Bauchschuss bei Streit: 42-Jähriger vor Gericht

Heute Redaktion
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Im Februar hatte ein Kosovare (42) in Amstetten einen 41-Jährigen niedergeschossen, der Rumäne überlebte knapp. Jetzt musste der Kosovare wegen Mordversuchs vor Gericht.

Im feinen Zwirn und mit einem schicken Haarschnitt vom Häfenfrisör betrat ein 42-jährige Kosovare am Dienstag den Gerichtssaal in St. Pölten: Zwei Tage lang muss er sich ab heute wegen versuchten Mordes verantworten (Anm.: genau genommen zweifacher Mordversuch). Der 42-Jährige war im Februar mit einem 25-jährigen Rumänen in einem Stiegenhaus in Amstetten in Streit geraten (Anm.: Der Kosovare hatte auch eine Zeit im Wohnhaus gelebt, hatte sogar ein Betretungsverbot). Ein 41-jähriger Rumäne, ein Verwandter des 25-Jährigen, mischte sich ein, trennte die beiden Streithähne.

Daraufhin ging der Kosovare zu seinem Auto, kehrte mit Eisenstange und Pistole zurück und schoss dem älteren Rumänen in den Bauch. Der 25-Jährige rannte davon, der 42-Jährige verfolgte ihn noch rund 100 Meter, hatte dabei die Faustfeuerwaffe im Anschlag (Anm.: gilt als zweiter Mordversuch). Das Schussopfer erlitt einen Durchschuss des Oberbauches und der Leber, überlebte knapp dank Notoperation, der Schütze wurde gefasst ("Heute" berichtete).

Teilschuldig

Beim Prozess in St. Pölten bekannte sich der Kosovare teilweise schuldig. Das Motiv: gekränkte Ehre. Sein Anwalt, niemand geringerer als Rudolf Mayer, sagte: "Das war das Unheilvollste, was mein Mandant in seinem Leben gemacht hat. Dazu steht er." Beim zweiten Mordversuch sah der Advokat lediglich eine gefährliche Drohung.

Ein Urteil wird am morgigen Mittwoch gefällt, dem Angeklagten droht eine lebenslange Freiheitsstrafe.