Oberösterreich

Bauern-Protest gegen "Gift-Plakat" der Grünen

Teile der Bauernschaft in OÖ sind empört. Grund: Ein Plakat der Grünen, auf dem "Bio oder Gift" steht. 

Peter Reidinger
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Landwirt Paul Kerschbaummayr kritisiert das Grünen-Plakat scharf. Nicht jeder, der nicht "bio" produziere, arbeite mit Gift.
Landwirt Paul Kerschbaummayr kritisiert das Grünen-Plakat scharf. Nicht jeder, der nicht "bio" produziere, arbeite mit Gift.
fotokerschi.at

Aufregung herrscht bei Landwirten in Oberösterreich wegen eines Wahlplakates der Grünen. "Bio oder Gift" steht auf dem Sujet, im Hintergrund ist eine Person zu sehen, die Pestizid auf ein Feld sprüht.

"Da wird ein kompletter Berufsstand durch den Dreck gezogen“, ärgert sich der Mühlviertler Landwirt Paul Kerschbaummayr im Gespräch mit "Heute".

Es könne nicht sein, dass alle Landwirte, die nicht "Bio" produzieren, als "Giftler" bezeichnet werden. In verschiedenen Whatsapp-Gruppen der Landwirte gehe es derzeit rund, viele sind sauer, so Kerschbaummayr.

Das "Bio oder Gift"-Plakat der Grünen in OÖ sorgt für viel Wirbel.
Das "Bio oder Gift"-Plakat der Grünen in OÖ sorgt für viel Wirbel.
Grüne

"Es werden sogar rechtliche Schritte überlegt", sagt er. Er fordert eine Entschuldigung der Grünen. Und er betont: "Österreichs Landwirtschaft produziert auf höchsten Stufe egal ob Bio oder nicht." 

Das sagen die Grünen dazu

Die OÖ-Grünen wissen von der Aufregung. Gegenüber "Heute" betont man: "Dieses Plakat richtet sich nicht gegen die konventionelle Landwirtschaft im Land. Es richtet sich gegen die Agrarindustrie und deren Massenproduktion, die ohne die enormen Mengen an Pestiziden gar nicht möglich wäre".

"Drastisch"

Das Sujet richte sich vor allem an die KonsumentInnen. "Denn sie können sowohl durch ihr Kaufverhalten als ihre Wahlentscheidung die regionale biologische Landwirtschaft stärken", heißt es von den Grünen. Man sei sich bewusst, das das Plakat "drastisch" sei. "Aber drastisch sind auch die Folgen einer pestizid-getränkten großindustriellen Landwirtschaft", so die Grünen.