Bauerndemo in Wien – Streit zwischen FPÖ und ÖVP

Kürzlich sorgten die Bauern-Proteste in Deutschland für Aufregung. Um gegen die geplante Streichung von Agrardiesel-Privilegien zu demonstrieren, gab es im gesamten Land Blockaden mit Traktoren. Am Rande von Demonstrationen kam es auch zu Ausschreitungen und Verletzten. Nun sollen auch in Wien Bauernproteste stattfinden. Im Netz kursieren bereits Aufrufe zu einer Demonstration am Ballhausplatz am Freitag. 

"Instrumentalisiert Bauern für Parteizwecke"

Der geplante Protest sorgt nun für Streit zwischen ÖVP und FPÖ. Die Freiheitlichen unterstützen die Demonstration. Auf Facebook rief deren Agrarsprecher und Nationalrat Peter Schmiedlechner zur Teilnahme auf: "Zeigen wir den politischen Verantwortlichen, dass wir Bauern keine Knechte sind!", schrieb er und fordert bessere Bedingungen in der heimischen Landwirtschaft.

Der ÖVP-Bauernbund reagierte schnell: "Die FPÖ instrumentalisiert die Bauern für ihre Parteizwecke", so die Interessensvertretung. "Der Bauernbund distanziert sich klar von Wahlkampfspielchen der Freiheitlichen auf Kosten der Bäuerinnen und Bauern."

Die FPÖ solle lieber arbeiten, um die Situation der Bauern zu verbessern: "Besser, als auf der Straße zu diskutieren, ist es, seine Meinung in den zuständigen Gremien zu vertreten." Doch hier sei die FPÖ abwesend. Zudem betonte der Bauernbund, dass es in Österreich einen großen Unterschied zum deutschen Nachbarland gebe: "In Österreich sind die Bauern in der Bundesregierung vertreten."

FPÖ mit AFD bei Bauernprotesten

Bereits am Montag hatte die FPÖ erklärt, dass sie die nun zu Ende gegangenen Bauernproteste in Deutschland unterstützen würden. Wie es in einer Aussendung hieß, gäbe es volle Unterstützung von FPÖ-Verfassungssprecherin Susanne Fürst und FPÖ-Landwirtschaftssprecher Peter Schmiedlechner, die an der Seite zahlreicher AfD-Politiker rund um die Bundessprecherin und Fraktionsvorsitzende Alice Weidel an der Kundgebung in Berlin teilnahmen.

Laut der FPÖ hätten die österreichischen Bauern mit ähnlichen Problemen wie die deutschen Landwirte zu kämpfen. "Die Bauern werden von den Regierungen an die Wand gespielt, Auflagen und Richtlinien werden immer mehr", so Schmiedlechner. In ganz Europa würde es mit den Landwirten bergab gehen.

Einkünfte österreichischer Bauern steigen deutlich

Die österreichische Bundesregierung hat das Agrarbudget für 2024 auf 3,07 Mrd. Euro angehoben - das sind um 129,5 Mio. Euro mehr als 2023. Laut dem jährlichen Grünen Bericht betrugen 2022 die Einkünfte aus Land- und Forstwirtschaft im Durchschnitt aller Betriebe 45.757 Euro pro Betrieb und erhöhten sich somit um 13.611 Euro (plus 42,3 Prozent) zu 2021.

Je Biobetrieb betrugen sie durchschnittlich 37.416 Euro (plus 18,2 Prozent zu 2021) und je Bergbauernbetrieb durchschnittlich 34.603 Euro (plus 44,8 Prozent zu 2021). Hinsichtlich des Arbeitseinsatzes konnte ein durchschnittlicher Betrieb 34.507 Euro Einkünfte je betrieblicher Arbeitskraft erzielen." Für 2023 werden jedoch geringere Zahlen erwartet.

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