Wirtschaft

Bauhackler kriegen Mindestlohn und bis zu 4.100 € mehr

Die Verhandlungen zum Kollektivvertrag der Baubranche ergaben ein Plus von 9,5 Prozent sowie ab Mai die Einführung eines Mindestlohns.

Leo Stempfl
Ab 1. Mai gibt es in der Baubranche einen Mindestlohn von über 2.500 Euro. (Symbolbild)
Ab 1. Mai gibt es in der Baubranche einen Mindestlohn von über 2.500 Euro. (Symbolbild)
Getty Images/iStockphoto

Lange galt das Hackeln am Bau als die Niedriglohn-Arbeit schlechthin. Doch das hat sich geändert. Passend zum Tag der Arbeit am 1. Mai darf man sich am Bau nun sogar über das höchste Einstiegsgehalt aller Branchen freuen. Das haben die Sozialpartner in schwierigen Verhandlungen erreicht.

Angesichts der hohen Inflation gibt es bei den Kollektivverträgen ein Plus von 9,5 Prozent und zusätzliche plus fünf Prozent bei den Taggeldern. Für Facharbeiter etwa ergibt sich dadurch ein Mehrgehalt von bis zu 4.140 Euro pro Jahr. Besonders bei den unteren Einkommensgruppen ankommen wird der neue Mindestlohn, der bei 2.532 Euro liegen wird.

Von 25 auf 30 Prozent erhöht wird weiters die Tunnelzulage für ab 1. Mai neu ausgeschriebene Projekte. Dem Schutz der Arbeiter dienen sollen neue Arbeitsgruppen zu den Themen Hitze sowie zur Bekämpfung von Lohn- und Sozialdumping durch Schein-Einzel-Personen-Unternehmen (EPU).

Verhandlungsteam zufrieden

"Mit dem KV-Abschluss wurde versucht, einen vertretbaren Kompromiss im Spannungsfeld zwischen den deutlich gestiegenen Lebenshaltungskosten der Mitarbeiter und der angespannten Marktsituation zu finden. Das wechselseitige Verständnis der Verhandlungspartner hat wesentlich zu diesem Ergebnis beigetragen", erläutert Bundesinnungsmeister Robert Jägersberger.

Fachverbandsobmann Peter Krammer sagt: "Die ausgehandelte prozentuelle Steigerung der Löhne ist in Anbetracht der letztjährigen Inflationsrate ein tragbarer Kompromiss. Entscheidend für die Sozialpartner war es, die Mitarbeiterschaft zu unterstützen und trotzdem die Bauinvestitionen im Auge zu behalten."

Verhandlungsleiter Josef Muchitsch abschließend: "Dank unserer guten Zusammenarbeit 365 Tage im Jahr konnten wir auch heuer unter schwierigsten Voraussetzungen faire Lohnverhandlungen auf Augenhöhe führen. Besonders stolz sind wir darauf, dass wir die untersten Einkommen besonders stark anheben konnten. Ab 1. Mai 2023 gilt für alle Beschäftigten ein Mindestlohn von 2.532 Euro."

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