Es war eine unerwartete Machtdemonstration, die die Fußballfans am Mittwochabend im Olympiastadion von Barcelona erlebten. Die Katalanen schichten die Bayern mit 4:1 nach Hause, ließen den Münchnern nicht den Hauch einer Chance. Vor allem Goalie Manuel Neuer und die Bayern-Defensive standen im Mittelpunkt.
Innenverteidiger Dayot Upamecano und seine Kollegen lieferten teilweise haarsträubende Fehler. Das Offensiv-Pressing des deutschen Rekordmeisters eröffnete aber auch Räume die für die Abwehr nur schwer zu stopfen waren.
Nach der üblen Niederlage ließ Bayern-Boss Max Eberl im Interview Dampf ab, wollte von Defensiv-Problemen nichts wissen. "Es hat nichts mit der Defensive zu tun! Das ist so billig, wenn wir Gegentore bekommen, das auf die Defensive zu schieben. Und wenn der Harry Kane ein Tor macht, ist es nur Harry Kane. Das ist das, was man haben möchte: Man möchte Auseinanderdividieren. Aber das lassen wir nicht zu", sagte der 51-Jährige.
Der Reporter bohrte nach. Das gefiel Eberl gar nicht. Auf die Frage: "Wie ist zu erklären, dass Kim und Upamecano nicht in die entscheidenden Zweikämpfe kommen – was bei zwei Gegentreffern der Fall war?" Antwortete er nur: "Bei welchen?"
Es entwickelte sich eine Diskussion: "Mit Sicherheit beim vierten – und beim ersten.“ Eberl hielt dagegen: "Meines Wissens macht Kimmich den Fehler in der Rückwärtsbewegung." Der Reporter ließ nicht locker: "Upamecano rückt raus." Eberl erwiderte sichtlich genervt: "Mach ’nen Trainerschein, dann kannst Du es besser machen!"
Damit war es aber noch nicht getan. Der 51-Jährige redete sich in Rage: "Wir sind jetzt in die Champions League mit drei Punkten aus drei Spielen gestartet. Aber es wird von uns nicht an irgendeinem genörgelt. Wir verlieren zusammen, wir gewinnen zusammen – das ist relativ simpel."
Und weiter: "Du willst nicht nur aus Siegen lernen, du wirst auch aus Niederlagen lernen. Und das tun wir." Der Frage nach der K.o.-Phase wich der Deutsche aus, meinte nur: "Der neue Modus entscheidet sich erst am 8. , nicht am 3. Spieltag."
