Fussball

Bayern-Boss: "Sie müssen kein Liebespaar sein"

Bayern-Trainer Hansi Flick und Sportvorstand Hasan Salihamidzic haben Meinungsverschiedenheiten. Präsident Herbert Hainer versucht zu kitten.

Erich Elsigan
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Machtkampf: Hasan Salihamidzic und Hansi Flick
Machtkampf: Hasan Salihamidzic und Hansi Flick
EPA

Die Bayern stecken in einer heiklen Phase. Die Brennpunkte: In der Champions League droht gegen Paris das Viertelfinal-Aus, in der Liga verschenkte man gegen Union Berlin zwei Punkte, Torgarant Robert Lewandowski fällt wochenlang verletzt aus – und Abwehrboss Jerome Boateng bekommt keinen neuen Vertrag. 

Gesprächsthema Nummer eins ist aber das angespannte Verhältnis zwischen Trainer Hansi Flick und Sportvorstand Hasan Salihamidzic. Beide sind in Sachen Kaderpolitik nicht immer einer Meinung. Längst tobt intern ein Machtkampf. 

Rummenigge: "An einem Strang ziehen"

Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge ist bereits alarmiert. "Wir müssen alle an einem Strang ziehen, müssen harmonisch, loyal und professionell zusammenarbeiten! Das ist meine klare Forderung an die sportliche Führung", stellt er klar.

Und dennoch sind sich viele Beobachter einig: Im Sommer werden entweder Flick oder Salihamidzic das Weite suchen (müssen). Vor allem der Coach scheint in einer guten Verhandlungsposition zu sein – Stichwort sechs Titel in einer Saison. Außerdem reißen die Gerüchte nicht ab, der 56-Jährige würde im Sommer Joachim Löw als Deutschland-Teamchef nachfolgen.

"Intern ein intaktes Verhältnis"

Am Sonntag schaltete sich auch Bayern-Präsident Herbert Hainer in die Diskussion ein. Angesprochen auf das Verhältnis zwischen Flick und Salihamidzic sagt er auf "Sky": "Man muss nicht immer einer Meinung sein. Die beiden müssen auch kein Liebespaar sein. Wichtig ist, dass sie für den Erfolg professionell zusammenarbeiten. Das ist ihre Aufgabe und das machen auch beide. Wir haben intern ein intaktes Verhältnis. Die haben auch mal unterschiedliche Meinungen zu Spielern, das ist auch ok. Wenn man immer derselben Meinung ist, dann kann irgendwas nicht richtig sein."

"Wir sind das Opfer"

Hainer geht davon aus, dass beide beim Klub bleiben. Die Teamchef-Debatte wischt er vom Tisch. "Da werden wir jetzt hingestellt, als ob der FC Bayern ein Problem zu lösen hat mit Hansi Flick. Was ist denn passiert? Jogi Löw hat bekannt gegeben, dass er aufhört. Dadurch muss der DFB einen neuen Trainer suchen. Der DFB oder wer auch immer hat da den Namen Hansi Flick ins Spiel gebracht. Das ehrt uns, wenn unser Trainer so hoch gehandelt wird. Aber wir sind ja hier das Opfer! Es wird über unseren Trainer diskutiert, weil beim DFB ein Job frei wird und wir sollen uns permanent dazu äußern. Mir hat Hansi Flick bisher nicht gesagt, dass er Bundestrainer werden will. Ich bin der festen Überzeugung, dass ihm das nach wie vor bei uns großen Spaß macht."

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