Thomas Müller hat das Land der unbegrenzten Möglichkeiten gerade erst inspiziert – und offenbar gefiel ihm, was er dort sah. Die Ikone des FC Bayern soll sich rund zweieinhalb Wochen nach dem Aus bei der Klub-WM und dem Abschied vom Herzensverein endgültig für einen Wechsel in die USA entschieden haben. Nur das genaue Ziel ist offen.
"Zwei Klubs sind in der Endverlosung", meldete Sky am Dienstag. Einer davon ist der Münchner Partnerverein Los Angeles FC. Auch Cincinnati gilt als interessiert und hatte sich zunächst sogar die Transferrechte ("Discovery Rights") an Müller für einen MLS-Wechsel gesichert.
Der Deal wird laut Sky "in den kommenden sieben bis zehn Tagen offiziell kommuniziert bzw. der Vertrag fixiert". Müller hatte die Bayern mit dem Viertelfinal-Aus bei der Klub-Weltmeisterschaft gegen Paris Saint-Germain (0:2) nach 756 Pflichtspielen mit 250 Toren und 34 Titeln in 17 Jahren verlassen.
Bei der Klub-WM konnte sich Müller zumindest von Cincinnati ein genaues Bild machen, die Bayern spielten in der "Queen City" zum Auftakt gegen den Auckland City (10:0). Auch in Miami, Charlotte und Atlanta machten sie Halt.
Cincinnatis Präsident Jeff Berding hatte bestätigt, dass der Klub Müller "ein gutes Angebot gemacht" habe. "Wir hatten einige Gespräche mit seinen Beratern. Am Ende hat er viele Optionen. Wir respektieren, wenn er und seine Berater etwas anderes suchen. Das ist ein Teil des Fußballgeschäfts."
Der frühere Bundesliga-Profi Steven Cherundolo, inzwischen Trainer von Los Angeles, versuchte, Müller von seiner Franchise zu überzeugen. "Thomas versteht das Spiel wie kaum ein Zweiter. Diese Position hinter der Spitze liegt ihm – und würde auch bei uns funktionieren und er würde uns sehr weiterhelfen."
Aus Sicht von Uli Hoeneß wäre ein USA-Wechsel allerdings ein Fehler. "Ich habe immer meine Meinung gesagt, dass es für ihn besser wäre, aufzuhören. Aber wenn er das unbedingt will, soll er es machen", sagte Hoeneß zuletzt.
Doch von Lothar Matthäus über den früheren US-Trainer Jürgen Klinsmann bis hin zu LA-Legionär Marco Reus, der beim Lokalrivalen Galaxy spielt, warb viel Prominenz für Müllers Abenteuer. "Er wäre neben Lionel Messi das Zugpferd der Liga, gar keine Frage", sagte Klinsmann.