Wegen zwei gestohlener Dosen Energydrink (Wert: 3,50 Euro) eskalierte ein Polizeieinsatz in Wien-Favoriten vor Kurzem völlig. Der Ladendetektiv hatte den 26-jährigen Dieb wiedererkannt. Der hatte ihn schon einmal mit einem Messer verletzt. Es kam zu einer wüsten Auseinandersetzung im Büro des Detektivs.
Als die Polizei eintraf, versteckte sich der mutmaßliche Dieb unterm Schreibtisch. Was die Beamten nicht ahnten: Der Mann filmte mit seinem Handy alles heimlich mit. Die Polizisten sollen den Dieb daraufhin bedroht haben. "Sei froh, dass du ka Messer ghobt host. Wenn i a Messer blitzn sehn hätt, dann warast jetzt tot. Dann hätt ich dei traurige Existenz ausg’löscht."
Vor Gericht zeigten sich die Beamten laut "Krone" reumütig: "Wir waren massiv überfordert", gestand eine junge Kollegin. Man war sich einig: Die Verhaftung sei alles andere als korrekt abgelaufen – selbst gemachte Fotos der Verletzungen landeten nicht einmal im Akt. "Reine Schlamperei", so die Beamtin.
Der Richter erledigte seine Arbeit hingegen ordentlich. Sein Urteil: Neun Monate bedingte Haft für beide Polizisten, 2000 Euro Geldbuße und Diversion für den von Anwalt Peter Philipp vertretenen Detektiv. Der flüchtige Dieb blieb dem Prozess übrigens gestohlen, wird sich ebenfalls verantworten müssen.