Österreich
Beamter wollte Sex für Sozialleistungen – Prozess
Einem pensionierten Beamten (65) drohen heute vor dem Welser Landesgericht 15 Jahre Haft. Er soll für Sozialleistungen von zwei Frauen Sex verlangt haben.
Bereits im Dezember letzten Jahres musste sich der Beschuldigte am Welser Landesgericht zu den Vorwürfen verantworten. Die Verhandlung endete damals mit einem Unzuständigkeitsurteil (nicht rechtskräftig). Der Fall wurde nun am Mittwoch an einem Schöffengericht in Wels weiterverhandelt.
Die Vorwürfe gegen den mittlerweile pensionierten Mitarbeiter (65) einer Bezirkshauptmannschaft in OÖ sind ungeheuerlich. Demnach soll der für Sozialleistungen zuständige Beamte über viele Jahre hinweg seine Position gegenüber zwei Frauen schamlos ausgenutzt haben.
Für Heizkostenzuschuss und Mindestsicherung
Konkret soll er zwischen 1998 und 2009 von einer jetzt 50-jährigen Frau für Sozialleistungen (Heizkostenzuschuss und Mindestsicherung) sexuelle Gegenleistungen verlangt und erhalten haben.
Nach einer dreijährigen Pause hat er laut Anklage zwischen 2012 und 2015 eine andere Frau zu insgesamt 20 sexuellen Handlungen genötigt. Seine Drohung: Sollte sie seinen Wunsch nicht erfüllen, würde er ihr die Mindestsicherung streichen.
Der Prozess (Start um 8.45 Uhr) war heute, Mittwoch, bis 16 Uhr anberaumt. Im Falle einer Verurteilung drohen dem pensionierten Beamten zwischen fünf und 15 Jahren Gefängnis.
Prozess wurde vertagt
Ein Urteil gab es Mittwochnachmittag noch nicht. Die Verhandlung sei auf 6.12. vertagt worden, so Richterin Gerlinde Hellebrand gegenüber "Heute". Es seien noch weitere Zeugen sowie ein Sachverständiger geladen. Auch die Videos von der Einvernahme der beiden betroffenen Frauen sollen bei diesem Termin gezeigt werden. Ob es ein Urteil gibt, sei aber auch dann noch nicht sicher, so Hellebrand.