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Becker kam mit gepackter Tasche, muss sofort in Haft
Der tiefe Fall von Boris Becker setzt sich fort. Am Freitag wurde der ehemalige deutsche Tennis-Star in London zu einer Haftstrafe verurteilt.
Schon vor drei Wochen war der 54-Jährige in vier von 24 zur Last gelegten Insolvenzvergehen schuldig gesprochen worden. Die als knallharte Richterin bekannte Deborah Taylor verkündete am Southwark Crown Court nun das Strafmaß: Becker wurde zu einer zweieinhalbjährigen Haftstrafe verurteilt. Davon muss der Deutsche zumindest die Hälfte, also ein Jahr und drei Monate, hinter Gittern verbringen, bevor er auf Bewährung wieder auf freien Fuß kommen kann.
2017 wurde Becker für zahlungsunfähig erklärt, musste daraufhin seine Vermögensverhältnisse offenlegen. Dem Urteil zufolge verschwieg der ehemalige Tennis-Star Überweisungen in sechsstelliger Höhe an seine Ex-Frauen Lilly und Barbara Becker, Anteile an einer Firma sowie den Besitz des Elternhauses in seiner Heimatstadt Leimen.
Mit Tasche vor Gericht
Der dreimalige Wimbledon-Sieger kann gegen die Entscheidung allerdings noch Rechtsmittel einreichen. Ob Beckers Anwälte in Berufung oder Revision gehen wollen, muss in den nächsten 28 Tagen entschieden werden.
Bis dahin darf der Deutsche allerdings nicht auf freiem Fuß bleiben. Becker wurde sofort in Gewahrsam genommen und durch einen Seitenausgang aus dem Gerichtsgebäude gebracht. Deshalb war Becker vor Gericht bereits mit gepackter Tasche erschienen.
Becker hatte in seiner aktiven Tenniskarriere etwa 25 Millionen US-Dollar verdient, dazu noch einmal dieselbe Summe durch Werbung eingenommen. Nun ist alles weg. Das erklärte der ehemalige Tennis-Star mit der millionenschweren Scheidung von Ex-Frau Barbara sowie Unterhaltszahlungen an Tochter Anna Ermakowa. Anwalt Jonathan Laidlaw meinte, Becker sei "naiv" gewesen.
