Das Land steht immer noch im Bann der Terror-Bedrohung. Noch vor wenigen Tagen war es undenkbar: Ein friedliches Event wie ein Taylor Swift-Konzert mitten im Wiener Prater gerät ins Visier von radikalen Islamisten. Dutzende, wenn nicht Hunderte Tote wären bei einem geglückten Anschlage möglich gewesen.
Auffällig ist, in Österreich werden immer wieder Terrorzellen oder islamistische Einzeltäter in Niederösterreich gefasst.
"Heute" hat Nicolas Stockhammer, den renommierten Extremismusforscher der Donau-Uni Krems, gefragt, warum gerade dieses Bundesland?
"Es ist generell schwierig, gewisse Regionen auszuschließen oder hervorzuheben. Natürlich finden sich die Hotspots eher im Osten und im Süden rund um die Ballungszentren. Also in und um Wien, in Niederösterreich und auch Graz."
Innerhalb Niederösterreichs präzisiert der Experte, da gibt es einerseits, "die Achse Baden, Wr. Neustadt und südlich davon." Warum gerade da? Manche Experten erklären es mit der Nähe zum Flüchtlingslager Traiskirchen. Da hätten sich eben viele Einwanderer in der Nähe niedergelassen.
Doch auch St. Pölten wurde in der Vergangenheit häufig in Zusammenhang mit Terrorverdächtigen genannt: "Da gibt es keine besondere Erklärung", sagt Experte Stockhammer, "da haben sich über die Jahre Menschen niedergelassen, es hatte sich dort zwischenzeitlich ein sogenannter 'Hub' gebildet. Die Lage der Stadt könnten einige für einen sicheren Hafen halten. Aber die hiesigen Sicherheitsbehörden haben gerade dort das Problem nach dem Terroranschlag von Wien stark minimiert."
Dann gibt es natürlich die Bundeshauptstadt, hier gibt es eine, "überproportional große Szene – das ist historisch gewachsen."
Der Osten und teilweise der Süden Österreichs sind die "Hotspots", das erklärt Extremismusforscher Stockhammer: "Das hat auch mit der Nähe zum Balkan zu tun, auch die zentrale Lage in Europa spielt mit. Österreich war immer schon ein Magnet für Migration."
Zum Abschluss warnt Stockhammer: "Das Terror-Risiko ist derzeit generell erhöht. Wenn aber so ein Fall bekannt wird, dann gibt es Menschen, die sich denken könnten, sowas kann ich auch machen."