Österreich
Bei Blackout sterben tausende Tiere in wenigen Stunden
Der Handelsverband wartet mit einer düsteren Prognose auf: Bei einem Stromausfall würden tausende Nutztiere in kürzester Zeit verenden.
Die Angst vor einem Blackout wurde bereits in großen Teilen Tirol bittere Realität: In 33 Gemeinden kam es zu einem massiven Stromausfall, vor allem Innsbruck und Umgebung waren betroffen. Ampeln fielen aus, es kam zu Mega-Staus und zu Problemen am Flughafen. Auch der ORF musste in den Notfall-Modus schalten.
Nach Tirol könnten schon bald auch weitere Bundesländer betroffen sein, fürchten Experten. Bei einem Blackout, das mehrere Tage lang andauert – bis zu 14 Tage sind möglich – kann es erschreckend schnell zu einem Zusammenbruch der lebenswichtigen Infrastruktur kommen. Doch laut Handelsverband, der jetzt einen Ratgeber zum Thema zusammengestellt hat, sind besonders die Folgen des Totalausfalls fatal. "Die wirkliche Krise beginnt erst nach der Wiederherstellung der Stromversorgung, da die Grundversorgung noch länger nicht oder nur unzureichend funktionieren wird."
Telekom-Ausfall fatal
Unternehmen sollten "einen Sicherheitspuffer" einplanen, einen 14-tägigen Krisenbetrieb, um bei einem Blackout möglichst gut vorbereitet zu sein. Dabei sollte vor allem Augenmerk auf Internet, Handy und Festnetz gelegt werden, denn die Telekom-Versorgung könnte noch mehrere Tage länger nicht funktionieren. "In Regionen, wo die Stromversorgung länger als 72 Stunden ausfällt, muss in der IT-Infrastruktur mit zusätzlichen erheblichen Schäden gerechnet werden."
Das hat dann direkte Auswirkungen auf die Versorgung mit Treibstoff, Lebensmitteln und Medikamenten. Der gesamte Gesundheitsbereich wird ebenfalls darunter leiden – Ärzte, Pfleger, Spitäler und Apotheken. Der Handelsverband sieht im Ausfall der Telekommunikation die größte Herausforderung.
Schlimmes Tierleid befürchtet
Schwarz sieht der Verband bei einem längeren Blackout aber vor allem für die Landwirtschaft, vor allem wenn nicht nur Österreich betroffen ist: "Es wird erwartet, dass binnen Stunden Millionen Tiere in Europa sterben werden." Die düstere Prognose ist jedoch ein Worst-Case-Szenario. Würde es soweit kommen, wäre nicht nur das Tierleid unvorstellbar. "Anhaltende Versorgungs-Unterbrechungen und -Engpässe sind daher wahrscheinlich."