Wien

Bei Elternabend soll nun Video-Dolmetscher helfen

Strafen für Mamas und Papas, die Elternabende schwänzen, sind vorerst vom Tisch. Stattdessen will Vize-Stadtchef Wiederkehr Video-Dolmetscher.

Isabella Kubicek
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Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr
Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr
PID/Christian Fürthner

Mit der Ankündigung, Nichterscheinen zum Elternabend zu sanktionieren, hatte Christoph Wiederkehr zum Jahreswechsel für Debatten gesorgt. Seit gestern ist das Thema vom Tisch. Stattdessen will Wiens Neos-Chef die Zusammenarbeit zwischen Schulen und Eltern fördern, um "mehr Bildungsgerechtigkeit zu erreichen". Dabei folgt der Vize-Bürgermeister den Empfehlungen einer Studie, die im Auftrag der MA 17 von "prospect Research & Solution" erstellt wurde.

"In Österreich gibt es eine Reihe von Faktoren, die Einfluss auf ungleiche Bildungschancen haben", erklärt Soziologin und Studienautorin Friederike Weber. Einer davon ist die Sprache: "In Wien wechseln 71 Prozent der Kinder mit deutscher Alltagssprache nach der Volksschule in die AHS, aber nur 41 Prozent der Kinder mit nicht-deutscher Alltagssprache", weiß Weber. Dazu kommt der Bildungsweg der Eltern: "Mehr als ein Drittel der Kinder in Wien unter 15 Jahren lebt in Haushalten, in denen die Elternteile keine eigenen Erfahrungen mit dem österreichischen Schulsystem gemacht haben". Bei 55 Prozent kennt zumindest ein Elternteil das System nicht.

Elternbildung kann zwar ein Teil der Lösung sein, bislang kommt das Angebot aber vor allem bei jenen Menschen nicht ausreichend an, bei denen es wichtig wäre. Die Annahme, dass es sich hier um Eltern, die kein Interesse am Schulerfolg ihrer Kinder oder einen Migrationshintergrund haben, handelt, sei laut Weber falsch. 

Pilotprojekt in der Brigittenau

Basierend auf der Studie sollen Eltern nun besser eingebunden werden. "Auf Augenhöhe" und mit "Respekt vor der kulturellen Vielfalt", versicherte der Neos-Chef. So sollen an Bildungseinrichtungen etwa Video-Dolmetscher, die man aus den Spitälern kennt, nun auch bei schwierigen Gesprächen zwischen Eltern und Lehrern bereitstehen. Ein Pilotprojekt soll bald im Bildungsgrätzl Wallenstein 2.0 starten. Bis zu 24 Sprachen könnten laut Ursula Struppe, Leiterin der MA 17, abgedeckt werden. Zudem gibt es Überlegungen für digitale Elternsprechtage. 

Weiters kündigte Wiederkehr gestern auf Eltern abgestimmte Workshops und Seminare an, die von Externen durchgeführt werden sollen. Auch diese Angebote werde es in nicht deutscher Muttersprache geben.

Als dritte Maßnahme kündigte der Vize-Stadtchef einen Fördercall an. Bis zu 250.000 Euro gibt es für innovative Ideen und Projekte. Einreichungsfrist bei der MA 17 ist der 28. Februar

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