Nach dem heißesten Sommer aller Zeiten - und weiterhin hohen Temperaturen und Waldbränden in Kalifornien - fragten die TV-Moderatoren Vizepräsidentin Kamala Harris und den ehemaligen Präsidenten Donald Trump: "Was würden Sie gegen den Klimawandel tun?"
Harris kritisierte Trump dafür, dass er den Klimawandel als "Schwindel" bezeichnet hatte. Er sei "sehr real", stelle für die Amerikaner physische Gefahren dar und bedeute finanzielle Kosten. Sie pries die Investitionen der Biden-Regierung in erneuerbare Energien sowie die Rekordproduktion von Erdgas in den USA.
Trump ignorierte die Klimawandel-Frage. Er sprach von Autofabriken, die in China gebaut würden, und sagte, er werde Zölle auf einige importierte Autos erheben. Dann behauptete er: "Biden geht nicht gegen Leute vor, weil China ihm angeblich Millionen von Dollar gezahlt hat." Der ehemalige Präsident präsentierte keinen Plan zur Bekämpfung des Klimawandels.
Bereits bei der Debatte mit Präsident Joe Biden im Juni weigerte sich Trump, etwas gegen den Klimawandel zu unternehmen. "Während meiner vier Jahre hatte ich die besten Umweltzahlen aller Zeiten", behauptete er, obwohl er während seiner Amtszeit die fossile Industrie unterstützt hatte, sagen Experten.
Dies wird Trump sicherlich auch in einer möglichen zweiten Amtszeit tun. Berichten zufolge bat Trump die Öl-Bosse um eine Milliarde Dollar (ca. 900 Millionen Euro) an Spenden für seine Kampagne - mit dem Versprechen, viele Umweltauflagen von Biden zurückzunehmen. Trump versprach zudem, die Fusionen von Ölkonzernen zu beschleunigen.
In seiner Dankesrede auf dem Parteitag der Republikaner verhöhnte Trump den Green New Deal, einen politischen Vorschlag zur Bekämpfung des Klimawandels. "Sie haben Billionen von Dollar für Dinge ausgegeben, die mit dem Green New Scam zu tun haben. Es ist ein Schwindel", sagte er. (Die Biden-Regierung verabschiedete keinen Green New Deal, Anm.)
Trump spielt den Klimawandel regelmäßig herunter. Im heurigen Juni sagte er zu Fox News, der steigende Meeresspiegel bedeute "im Grunde, dass Sie etwas mehr Strandgrundstücke haben, okay?" Er wiederholte diese Aussage, obwohl das Gegenteil der Fall ist: Weniger Festland führt zu weniger Strand.
2012 behauptete er, das Konzept der globalen Erwärmung sei von China erfunden worden, um der Wettbewerbsfähigkeit der amerikanischen Industrie zu schaden. Im aktuellen Wahlkampf versprach er den (erneuten) Ausstieg aus dem Pariser Klimavertrag.
Harris bezeichnet den Klimawandel als existenzielle Bedrohung und sagt, die Vereinigten Staaten müssten dringend handeln, um ihn zu bekämpfen.
Als Präsidentschaftskandidatin 2019 veröffentlichte sie einen 10-Billionen-Dollar-Klimaplan, der Investitionen in erneuerbare Energien, die Verantwortung von Umweltverschmutzern, die Unterstützung betroffener Gemeinden und den Schutz natürlicher Ressourcen vorsieht.
Als Generalstaatsanwältin Kaliforniens verfolgte sie Ölkonzerne wegen Umweltverstößen. Als Vizepräsidentin war sie die entscheidende Stimme im Senat für das Inflation Reduction Act, das 370 Milliarden Dollar (335 Milliarden Euro) bereitstellte, um die Treibhausgasemissionen bis Ende dieses Jahrzehnts auf 40 Prozent unter das Niveau von 2005 zu senken.
Als Generalstaatsanwältin Kaliforniens half Harris zudem dabei, Anklage gegen eine Pipeline wegen einer Ölpest zu erheben. Sie leitete auch eine Untersuchung gegen ExxonMobil ein, um zu ermitteln, ob das Unternehmen über die Risiken des Klimawandels gelogen hatte.