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Beirut: Notaufnahme sieht aus, als hätte Krieg begonnen

Die Spitäler in Beirut sind nach der Explosion völlig überfüllt, die massiven Schäden lassen nur eine minimale medizinische Versorgung zu.

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In den Spitälern von <a href="https://www.heute.at/t/beirut-100050475">Beirut</a> herrscht Chaos.
In den Spitälern von Beirut herrscht Chaos.
picturedesk.com

In den Spitälern von Beirut herrscht Chaos. Videos zeigen Korridore voller Blut. Patienten werden in den Gängen oder gar draußen auf der Straße behandelt. Angehörige irren in den Räumlichkeiten herum – auf der Suche nach ihren Liebsten.

"Die Notaufnahme sah aus, als hätte ein Krieg begonnen", schildert ein Zeuge vor Ort. "Ich konnte nicht glauben, was ich da sah."

"Das wird eine schwierige Nacht"

Immer wieder treffen Menschen mit Verletzungen ein – einige mit gebrochenen Gliedmaßen, andere haben Schnittverletzungen von den Glassplittern, und wieder andere sind bewusstlos oder bereits tot.

"Jeder unserer Mitarbeiter, Ärzte, Pflegekräfte und sogar die Verwaltung, ist im Einsatz", zitiert Sky News einen Notarzt vom Khoury-Spital. Firass Abiad vom Rafic-Hariri-Universitätsspital twitterte am Dienstagabend: "Weitere Verletzte werden kommen. Das wird eine schwierige Nacht."

Einige Spitäler sind so überfüllt, dass sie Patienten abweisen müssen. Diese müssen in Einrichtungen außerhalb der Stadt behandelt werden. Doch der Weg dorthin ist schwierig: Die Straßen sind aufgrund der Trümmer nicht befahrbar.

Nicht nur die große Anzahl Patienten macht den Spitälern zu schaffen. Die Explosion hat auch an den Einrichtungen große Schäden angerichtet. "Die Decke am Eingang ist eingestürzt, und die Fenster der Patientenzimmer sind zerborsten", sagt der Notarzt vom Khoury-Krankenhaus.

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    Eine gewaltige Explosion im Hafen von Beirut richtete weitreichende Zerstörung an. (4. August 2020)
    Eine gewaltige Explosion im Hafen von Beirut richtete weitreichende Zerstörung an. (4. August 2020)
    picturedesk.com/AFP

    "Jedes Stockwerk wurde beschädigt"

    Das St. George Hospital kann aufgrund der großen Schäden eine medizinische Versorgung nicht mehr gewährleisten. "Meine Freunde, meine Freunde. Hier spricht Joseph Haddad vom St. George Hospital. Es gibt kein St. George Hospital mehr", heißt es in einer aufgezeichneten Sprachaufnahme, die an die Ärzte im Libanon gerichtet war und der "New York Times" vorliegt.

    "Jedes Stockwerk wurde beschädigt", sagt der Arzt Peter Noun der Zeitung. "Das habe ich auch während des Krieges nicht gesehen. Es ist eine Katastrophe."

    Trümmer seien bei der Explosion auf die Patienten gefallen. Mehrere krebskranke Kinder seien dadurch verletzt worden.

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