"Le Clou"-Filialen betroffen

Bekannter Juwelier ist pleite, 108 Mitarbeiter zittern

Ein bekanntes Linzer Traditionsunternehmen ist in die Insolvenz geschlittert. Von der Pleite sind 108 Mitarbeiter betroffen. 

Oberösterreich Heute
Bekannter Juwelier ist pleite, 108 Mitarbeiter zittern
Die Insolvenz wurde am Landesgericht Linz angemeldet.
Daniel Scharinger

Über die "Alphagold" Schmuck- und Uhrenvertriebs GmbH aus Linz wurde das Sanierungsverfahren eröffnet. Die Firma ist im stationären Einzelhandel mit Verkauf und Handel von Schmuck und Uhren tätig. 

Das 33-jährige Traditionsunternehmen betreibt ein Netz von 32 Filialen in Österreich und zwei Geschäfte in Deutschland. Es handelt mit seinen bekannten Marken "Le Clou" und "Juwelier Reiter".

Von der Pleite sind 108 Mitarbeiter – davon 101 in Österreich, sieben in Deutschland – betroffen. 183 Gläubiger stellen Forderungen. Das Vermögen des Unternehmens beträgt rund 613.000 Euro. Dem stehen Schulden in der Höhe von zirka 7,95 Millionen Euro gegenüber.

Veränderte Rahmenbedingungen

Grund für die Insolvenz: "Ab dem Jahr 2015 veränderten sich die Rahmenbedingungen für den Filialeinzelhandel, vor allem aufgrund der Digitalisierung", so der Kreditschutzverband. 

Durch die Corona-Pandemie sei der "nicht systemrelevante" Einzelhandel und damit auch der Handel von Uhren und Schmuckwaren stark gefordert worden. "Die Corona-Lockdowns und sonstigen Maßnahmen in den Hauptsaisonen 2020 und 2021, stellten eine große Herausforderung für die Schuldnerin dar."

Zur Sicherung der finanziellen Stabilität sind laut Kreditschutzverband Corona-Beihilfen und -Stundungen in Anspruch genommen worden.

Weiters heißt es im Antrag: "Diese Beihilfen mussten für vereinbarte Kredittilgungen gegenüber der Hausbank herangezogen werden und standen dem Unternehmen der Antragstellerin für die Finanzierung des weiteren operativen Geschäftsbetriebes im Wesentlichen nicht zur Verfügung."

Wirtschaftliche Herausforderungen

Laut KSV hat das Unternehmen "alle notwendigen Restrukturierungsmaßnahmen eingeleitet". Die Filialstruktur sei an die geänderten wirtschaftlichen Herausforderungen angepasst worden und die Geschäftsführung habe für wesentliche Kosteneinsparungsmaßnahmen im Bereich der Verwaltung gesorgt.

Die Verluste aus der Corona-Zeit waren aber so hoch, dass die Hausbank der Schuldnerin schließlich vor kurzem die offenen Kredite fällig stellte, weshalb man die Zahlungsunfähigkeit eingestehen und diesen Insolvenzantrag stellen musste. Eine Weiterführung des Unternehmens ist vorerst beabsichtigt.

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    Leserreporter

    Auf den Punkt gebracht

    • Die Alphagold Schmuck- und Uhrenvertriebs GmbH aus Linz ist mit fast 8 Millionen Euro Schulden insolvent, was 108 Mitarbeiter betrifft
    • Die Insolvenz wurde aufgrund von veränderten Rahmenbedingungen im Filialeinzelhandel, vor allem aufgrund der Digitalisierung seit 2015 sowie den Auswirkungen der Corona-Pandemie und der Fälligkeit offener Kredite durch die Hausbank eingeleitet
    • Trotz Restrukturierungsmaßnahmen plant das Unternehmen vorerst, den Geschäftsbetrieb fortzusetzen
    red
    Akt.