Wirtschaft

Benko schließt 80 Kaufhäuser: 5.000 Jobs fallen weg

Bei Multi-Milliardär Rene Benko verlieren rund 5.000 Mitarbeiter ihre Jobs. Die Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof will von den 170 Filialen bis zu 80 schließen. Betrieben wird die Kette von Rene Benkos Signa Holding.

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Schon am Montag bereitete der Handelsriese seine Mitarbeiter auf Standortschließungen vor. Damit verbunden ist auch ein Stellenabbau. In einem Brief an die Mitarbeiter erklärte die Unternehmensführung, dass dieses Vorgehen aufgrund der Corona-Krise unumgänglich sei. "Es muss diesmal mehr sein als Kosmetik", heißt es intern. Nur so könne man den Konzern vor dem Untergang bewahren.

Wie viele Kaufhäuser und Mitarbeiter betroffen sind, wollte das Unternehmen nicht kommentieren. In der "Wirtschaftswoche" meldeten sich jedoch Insider zu Wort, die davon ausgehen, dass gut 80 Filialen geschlossen werden. Damit seien insgesamt rund 5.000 Vollzeitstellen betroffen.

Die Signa-Gruppe von Rene Benko kaufte das Unternehmen im vergangenen Jahr.
Die Signa-Gruppe von Rene Benko kaufte das Unternehmen im vergangenen Jahr.
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"An Grausamkeiten kaum zu überbieten"

Der Betriebsrat nahm in einer Presseaussendung bereits Stellung: "Die im Entwurf des Sanierungsplans vorgesehenen Maßnahmen sind an Grausamkeiten kaum zu überbieten und ein Generalangriff auf alle Beschäftigten". Es sei erkennbar, welche Einschnitte geplant sind. Diese seien aber ein "unverantwortlicher Kahlschlag, der unnötig Arbeitsplätze vernichtet". Die verbleibenden Arbeitsplätze hätten es zudem um nichts besser. Die Bedingungen und die Entlohnung würden zum Nachteil der Arbeitnehmer verändert werden.

Die Signa-Gruppe von Rene Benko hatte Galeria Kaufhof vor einem Jahr übernommen und mit dem früheren Wettbewerber Karstadt verschmolzen. Die Corona-Krise sorgte aber für einen Handlungsdruck. Benko soll das Unternehmen mit 140 Millionen über Wasser gehalten haben, Mieten wurden ausgesetzt. Ebenfalls fanden Verhandlungen mit Banken für Kredite statt. Es kam jedoch zu keiner Einigung, weshalb Anfang Aprill ein Schutzschirmverfahren eingeleitet wurde.

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