Wirtschaft

René Benko setzt 7.500 Mitarbeiter vor die Türe

Der Tiroler Investor René Benko wird 62 Kaufhof-Filialen schließen. Tausende Mitarbeiter zittern nun um ihre Jobs.

David Slomo
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Die Signa-Gruppe von Rene Benko kaufte das Unternehmen im vergangenen Jahr.
Die Signa-Gruppe von Rene Benko kaufte das Unternehmen im vergangenen Jahr.
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Bereits vor einem Monat bereitete der Multi-Milliardär seine Mitarbeiter auf die Standort-Schließungen vor. Galeria Karstadt Kaufhof schrieb in einer Mail an seine Angestellen, dass diese unumgänglich seien. Nun ist klar, dass mindestens 62 Kaufhof-Filialen geschlossen werden. Damit sind 6.000 Vollzeit-Stellen betroffen. Insgesamt werden aber rund 7.500 Mitarbeiter entlassen.

Betriebsrat kritisiert Schließungen

Welche Filialen genau betroffen sind ist noch nicht klar. Ursprünglich war sogar die Rede, dass 80 der 170 Kaufhäuser geschlossen werden sollen. Der Betriebsrat nahm in einer Presseaussendung bereits Stellung: "Die im Entwurf des Sanierungsplans vorgesehenen Maßnahmen sind an Grausamkeiten kaum zu überbieten und ein Generalangriff auf alle Beschäftigten". Es sei erkennbar, welche Einschnitte geplant sind. Diese seien aber ein "unverantwortlicher Kahlschlag, der unnötig Arbeitsplätze vernichtet". Die verbleibenden Arbeitsplätze hätten es zudem um nichts besser. Die Bedingungen und die Entlohnung würden zum Nachteil der Arbeitnehmer verändert werden.

Die Galeria Karstadt Kaufhof ist Teil der Signa Gruppe des Tiroler Investors René Benko, der die Kaufhof- und Karstadt-Filialen über die Signa Retail, den Immobilienarm der Signa Gruppe, kontrolliert. Die Corona-Krise sorgte aber für einen Handlungsdruck. Benko soll das Unternehmen mit 140 Millionen über Wasser gehalten haben, Mieten wurden ausgesetzt. Ebenfalls fanden Verhandlungen mit Banken für Kredite statt. Es kam jedoch zu keiner Einigung, weshalb Anfang Aprill ein Schutzschirmverfahren eingeleitet wurde.

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