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Berater (36) streift 7,4 Millionen Corona-Hilfen ein

Deutsche Ermittler haben in Schleswig-Holstein einen mutmaßlichen Betrug mit staatlichen Corona-Hilfen über knapp 15 Millionen Euro aufgedeckt.

Andre Wilding
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Der 36-Jährige befindet sich nun in der Justizanstalt Lübeck
Der 36-Jährige befindet sich nun in der Justizanstalt Lübeck
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Ein 36-jähriger Unternehmensberater aus dem Kreis Pinneberg soll im Rahmen seiner Tätigkeit unrechtmäßig Sozialversicherungsdaten erworben und damit in mindestens 90 Fällen widerrechtlich Kurzarbeitergeld und staatliche Corona-Soforthilfen beantragt haben. Das teilten das Hauptzollamt Itzehoe und die Staatsanwaltschaft Lübeck am Montag mit.

Der Tatverdächtige hatte bereits 7,4 Millionen Euro kassiert. Beinahe hätte der 36-Jährige Deutsche aber sogar das Doppelte an Corona-Hilfen bekommen. Doch noch während der Ermittlungen konnte die Bewilligung weiterer 7,6 Millionen Euro gestoppt werden.

Tatverdächtiger schweigt

Der Mann betrieb in Hamburg eine Beraterfirma und sitzt bereits seit 4. Juli wegen des dringenden Verdachts des Betruges im besonders schweren Fall und des Haftgrundes der Wiederholungsgefahr in Untersuchungshaft in der Justizvollzugsanstalt Lübeck. Der 36-Jährige hat sich bislang zu den Tatvorwürfen nicht eingelassen.

Bei der Durchsuchung der Wohn- und Geschäftsräume des Mannes Anfang Juli wurden zahlreiche Beweismittel sichergestellt. Während der Überprüfung konnte bereits ein Betrag in Höhe von 84.000 Euro im Wohnhaus des mutmaßlichen Haupttäters arrestiert werden.

Nachdem die Ermittler im Nachgang diverse Verdunkelungshandlungen feststellen mussten, wurden am 21. Juli weitere Durchsuchungsmaßnahmen im Umfeld des Beschuldigten durchgeführt, bei denen mutmaßliche Teile der Tatbeute - knapp 120.000 Euro -  sowie entzogene Beweismittel gesichert werden konnten.

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