Berater schlagen Alarm, Jugend häuft hohe Schulden an

Zahlreiche Influencer machen es vor, viele Jugendliche eifern ihnen nach: Auf Social Media wird mit tausenden Euro Schulden, etwa beim Zahlungsanbieter Klarna, angegeben. Erst kaufen, später (bargeldlos) zahlen, liegt im Trend. Der Nachteil: Viele junge Menschen verlieren den Überblick über ihre Einkäufe.

Auch die Schuldnerberatung schlägt Alarm: Fast 23 Prozent der Klienten – also rund ein Viertel – sind zwischen 21 und 30 Jahre alt. Kleidung, Schuhe, Handys – viele Artikel sind teuer. Online-Zahlungsanbieter locken daher etwa mit kleinen monatlichen Raten, um die Zahlungsfrist aufzuschieben. Doch das hat seinen Preis: Denn meist werden hohe Zinsen fällig, berichtet "kaernten.orf.at".

Laut Karl Kleindl von der Kärntner Schuldnerberatung in Klagenfurt werden Käufer aller Altersschichten verführt. Den Jüngeren ist allerdings oft nicht bewusst, dass die Rechnungen letztendlich bezahlt werden müssen. Gerade Jugendliche greifen schnell zu, um dazuzugehören. 

"Ich muss mir dessen bewusst sein, dass das Geld nicht geschenkt ist. Irgendwann kommt die Mahnung, irgendwann kommt ein Schreiben eines Anwalts, ein Brief des Gerichts, ein Inkassobüro. Es entstehen Zinsen und Kosten. Ich kann nicht hoffen, dass ein Elternteil oder ein Freund meine Rechnungen zahlt", so Kleindl zum ORF. Jeder, der eine Rechnung nicht fristgerecht bezahle, müsse damit rechnen, seine Zukunft zu gefährden, meint der Schuldnerberater, der die Entwicklung mit Besorgnis verfolgt.

Kindern Umgang mit Geld lernen

Rund 700 neue Klienten kommen jedes Jahr zur Kärntner Schuldnerberatung – Tendenz steigend. Aber auch die Zahl jener, die wiederkommen, weil sie ihre Geldprobleme nicht in den Griff bekommen, geht in die Höhe. Kleindl rät dazu, bereits Kindern den bewussten Umgang mit Geld zu erlernen. So sollten Eltern den Nachwuchs etwa bei Anschaffungen miteinbeziehen.