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Bericht: Russen boten Taliban Kopfgeld für US-Soldaten

Der russische Geheimdienst soll militanten Islamisten in Afghanistan Belohnungen für die Tötung amerikanischer Soldaten versprochen haben.

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Ein Taliban-Kämpfer in Afghanistan bei der Reinigung seiner Waffe. Archivbild, 27. Oktober 1997
Ein Taliban-Kämpfer in Afghanistan bei der Reinigung seiner Waffe. Archivbild, 27. Oktober 1997
picturedesk.com/AFP/Emmanuel Dunand

US-Medienberichten zufolge soll der russische Geheimdienst in Afghanistan militanten Islamisten Belohnungen für die Tötung ausländischer Soldaten versprochen haben. Damit sollten Angriffe durch die Taliban und andere Milizen auf US-Truppen gefördert werden, wie zunächst die "New York Times" berichtete. Am Samstag berichteten unter Berufung auf Geheimdienstkreise auch die "Washington Post" und das "Wall Street Journal" darüber.

Der Nationale Sicherheitsrat habe nach einem Treffen zu der Angelegenheit im März eine Auswahl möglicher Gegenmaßnahmen erstellt, bislang sei aber noch nichts geschehen, hieß es in den Berichten. Präsident Donald Trump sei über das russische Vorgehen unterrichtet worden. Das Weiße Haus wies das in einer Stellungnahme zurück. Weder Trump noch Vizepräsident Mike Pence seien darüber unterrichtet worden, erklärte Sprecherin Kayleigh McEnany. Sie fügte hinzu, es gehe dabei nicht um den Wahrheitsgehalt der Geheimdiensterkenntnisse, sondern nur um die Frage der angeblichen Unterrichtung Trumps.

Vorwürfe an Trump

Die Taliban und Russland wiederum wiesen die Berichte inhaltlich als gegenstandslos zurück, wie die Zeitungen berichteten. Den Artikeln zufolge soll die zuständige Einheit des russischen Geheimdienstes auch Belohnungen für Angriffe auf britische Soldaten ausgelobt haben. Es blieb jedoch unklar, ob und inwieweit die Initiative bislang tatsächlich für Tötungen internationaler Soldaten in Afghanistan verantwortlich war. Die "New York Times" berichtete, es werde "angenommen", dass die Russen tatsächlich Milizen bezahlt hätten.

Die Berichte dürften auch zu kritischen Nachfragen der Demokraten im Kongress führen. Sie werfen dem Republikaner Trump seit Langem vor, gegenüber Russland einen Kuschelkurs zu fahren.

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