Politik

Berlakovich ist wortkarg nach Rechnungshof-Kritik

Heute Redaktion
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Bild: Graf

Der Rechnungshof steigt Landwirtschaftsminister Nikolaus Berlakovich (ÖVP) auf die Füße. Grund für die Kritik ist der Relaunch der Homepage des Landwirtschaftsministeriums, der ohne Ausschreibung erfolgt sein und 4,39 Millionen Euro gekostet haben soll.

Wortkarg gab sich Berlakovichs Büro nach dem Bericht der Presse: Man habe den Rohbericht des Rechnungshofs erst am Donnerstag erhalten und nun drei Monate Zeit zur Stellungnahme. Das Ministerium will die Punkte genau prüfen, denn schließlich müssten die Ansichten des Rechnungshofs nicht immer den Tatsachen entsprechen, hieß es demnach. Verbesserungsvorschläge seien selbstverständlich willkommen und würden auch umgesetzt.

Das Landwirtschaftsministerium hat schließlich am Montag die Kosten für den Relaunch der Ressort-Homepage verteidigt. Die Neugestaltung sei im November 2011 mit der Online-Schaltung der Seite abgeschlossen worden und habe 1,35 Mio. Euro gekostet. Die in Medien genannte Summe von 4,39 Mio. Euro seien die Gesamtkosten für das Content Management System (CMS) und inkludierten viel mehr, hieß es in einer Aussendung.

"Insgesamt Kosten reduziert"

Die 4,39 Mio. Euro, die einem Rohbericht des Rechnungshofes entnommen wurden, inkludierten sowohl laufende Betreuungskosten, Software, Informationssicherheit und Wartung als auch Weiterentwicklungen, wie den Relaunch der Homepage, für den Zeitraum 2011 bis 2015, betonte das Ministerium. "Der Umstieg auf ein neues CMS war eine technische Notwendigkeit. Insgesamt werden die Kosten des alten Systems durch das neue System reduziert."

Berlakovich selbst hatte nicht viel dazu zu sagen und verwies im Ö1-"Mittagsjournal" darauf, dass er am Dienstag im parlamentarischen Korruptions-Untersuchungsausschuss zur Inseratenvergabe der Regierung Stellung nehmen wird. Kritik an Berlakovich kam indes vom BZÖ: "Die Bauern lässt der Landwirtschaftsminister mit ihren Existenzängsten im Regen stehen, aber für Eigen-PR sind immer genügend Zeit und Geld da", echauffierte sich BZÖ-Agrarsprecher Gerhard Huber.