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Berlin kämpft gegen Masernepidemie
Alles andere als erfolgreich hat sich der Versuch in Deutschland gestaltet, Masern auszurotten. 95 Prozent aller Kinder sollten laut Weltgesundheitsorganisatio (WHO) geimpft werden, um der Krankheit Herr zu werden. Hilft alles nichts - Berlin kämpft derzeit gegen eine Masernepidemie.
Als Ziel der deutschen Regierung war angegeben worden, nicht mehr als 80 Neuerkrankungen im gesamten Jahr 2015 behandeln zu müssen. Dieser Wert wurde weit verfehlt: Allein im Jänner gab es 254 neue Masern-Fälle in Berlin. 90 Prozent der bisher befragten 335 Patienten gaben an, nicht gegen Masern geimpft gewesen zu sein.
Der Ausbruch in Berlin begann im Oktober unter Asylwerbern aus Bosnien, Herzegowina und aus Serbien. Ein Grund dafür war, dass in den Bürgerkriegswirren der 1990er-Jahren in Ex-Jugoslawien nicht mehr routinemäßig geimpft werden konnte.
95 Prozent Impfquote notwendig
Bei den deutschen Kindern haben sich die Impfquoten seit dem Jahr 2000 erheblich verbessert, wie Untersuchungen zum Schulbeginn belegen. Bei der Erstimpfung liegen sie heute bei 96,7 Prozent, bei der zweiten Impfung bei 92,4 Prozent. Aber erst ab 95 Prozent kann eine Eliminierung der Krankheit langfristig gelingen.
Österreich hat, wie Europa insgesamt, ebenfalls ein Masern-Problem. Innerhalb von zwölf Jahren gab es in Österreich allein rund 10.000 Erkrankungen sowie 16 Todesfälle bei Kindern. Musterbeispiel ist die USA, wo die Krankheit bereits ausgerottet werden konnte.