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Berliner Label: Pelz kann moralisch vertretbar sein

Die deutsche Manufaktur "Munk Bogballe" hält an ihrem Standpunkt fest und wird weiterhin Leder sowie Tierpelz zu Taschen verarbeiten.

Heute Redaktion
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Erst vor rund einer Woche zog Gucci hinter Armani nach und verkündete, keinen Echtpelz mehr zu verwenden. Während große Luxushäuser einem Trend folgen, will eine Berliner Manufaktur nichts davon wissen und bringt voller Stolz eine Clutch, die auch als Muff dient, aus deutschem Echtpelz auf den Markt.

"Tierschutzsorganisationen lehnen das Tragen und die Verwendung von Pelz kategorisch und ohne zu differenzieren ab. Auch große Modehäuser (...) haben ihren Ausstieg aus der Verwendung und den Verkauf von Echtpelz als Konsequenz ihrer "nachhaltigen" Unternehmenskultur verkündet. Doch qualitativer Pelz ist zeitlos, elegant und kann moralisch vertretbar sein", heißt es in der Presseaussendung von Munk Bogballes.

Verschwendung

Die Muff-Clutch für die Wintersaison 2017 bestehe außen aus deutschem Rindsleder, innen und an den Seiten aus Rexkaninchen- und Wildfuchspelz. Letzterer sei von Füchsen aus deutschen und europäischen Wäldern, der zur Wildbestandsregulierung geschossen werde.

Munk Bogballes Geschäft sei es, durch Handarbeit feine Lederwaren herzustellen, und sei somit vom Töten von Tieren abhängig: "Dazu steht das Unternehmen konsequenterweise. (...) Die Tiere hatten ein gutes Leben in freier Wildbahn. Warum sollte man deren herrlichen Pelz nicht nutzen? Es wäre eine Verschwendung dieses natürliche, langlebige Material einfach zu vernichten", will das Label seine Meinung und Arbeit rechtfertigen.

Der Rexkaninchenpelz stamme laut der Manufaktur übrigens aus kleinen Privathaltungen, Hobbyzüchter, die sich mit viel Hingabe um ihre Tiere kümmern würden.

Bleibt jetzt nur abzuwarten, ob demnächst dennoch die eine oder andere Tierschutzorganisation vor der Tür von Munk Bogballe stehen wird. (kiky)

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