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Berliner Polizei: "Wir wissen nicht, ob wir den Täte...

Heute Redaktion
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Polizeipräsident ist sich nicht sicher, ob der festgenommene Pakistaner für den Anschlag verantwortlich ist. Der 23 Jahre alte Naved B. streitet die Tat ab. Laut einem Medienbericht könnte der "wahre" Täter bewaffnet auf freiem Fuß noch sein.

"Wir sind fassungslos", so eröffnet Berlins Bürgermeister die Pressekonferenz. "Unsere Gedanken sind bei den Opfern, bei den Familien und den Verletzten, die es zahlreich zu beklagen gibt", sagte der Regierende  Bürgermeister  in seinem Eingangsstatement. "Es hätte jeden treffen können", fügte Michael Müller dann hinzu. Im Anschluß ließ Berlins Polizeipräsident aufhorchen. Auf die Frage, ob der festgenommene Mann auch der Täter sei, antwortete er: "Ich bin mir nicht sicher". Die Pressekonferenz hat mehr Fragen aufgeworfen als sie beantwortet hat.

Dank sprach der Regierende Bürgermeister den Einsatzkräften aus wie auch den Bürgermeistern von Paris, München und Hamburg, die ihn angerufen hätten. Lob gab es für die Medien für die seriöse Berichterstattung. Das Brandenburger Tor wird am Abend in den Farben Berlins angestrahlt - als Zeichen der Solidarität für die Opfer der Terrorattacke, ließ Müller wissen.

Als nächstes ergriff der Andreas Geisel (SPÖ), Innensenator von Berlin, das Wort. "Wir wissen, dass um 20:02 Uhr der Anschlag begangen wurde, 20:04 Uhr erfolgte die Alarmierung. Mein Dank gilt den Rettungskräften und den Polizisten". Geisel kündigte darüberhinaus an, die Polizeipräsenz in der deutschen Bundeshauptstadt deutlich zu erhöhen. Die Weihnachtsmärkte bleiben am Dienstag noch geschlossen. Am Mittwoch sollen sie - eher zurückhalten, ohne laute Musik - wieder geöffnet werden. Konsequenzen wird es auch für Silvester geben, das Sicherheitskonzept wird überarbeitet. 

Auch Klaus Kandt, der Polizeipräsident von Berlin, schilderte nochmals in seinem Statement die Anschlagsfahrt mit dem Lkw vom Montagabend. Laut Kandt waren 550 Polizisten im Einsatz. Auch er bestätigte, dass die Polizeipräsenz in Berlin jetzt erhöht wird. Die Gefahr von Anschlägen in Deutschland ist dem Bundeskriminalamt zufolge weiterhin "hoch".

Paukenschlag bei Pressekonferenz

Auf die Frage eines Reporters, ob die Polizei den "richtigen Mann" gefasst habe, sagte Kandt: "Wir sind uns derzeit nicht sicher, ob er es ist". Die Ermittlungen liefen noch immer auf Hochtouren. Zuvor hatte die "Welt" berichtet, dass der wahre Täter bewaffnet auf freiem Fuß sei. Kandt sagte, man werde jetzt mit allen Kräften klären, inwieweit sich der Tatverdacht gegen den festgenommenen Mann aus Pakistan erhärtet.

Generalbundesanwalt Peter Frank sprach in einer weiteren Pressekonferenz um 14:30 Uhr am Dienstag von einem terroristischen Akt. Er zog Parallelen zu dem ebenfalls mit einem Lkw verübten Anschlag in Nizza am 14. Juli 2016. Frank betonte indes, dass es derzeit kein Bekennerschreiben gibt.

In weiterer Folge bestätigte auch er Berichte, dass die Polizei sich nicht sicher ist, ob sie den richtigen Täter gefasst hat. "Wir wissen derzeit nicht abschließend, ob es sich um einen oder mehrere Täter handelt. Wir müssen uns mit dem Gedanken vertraut machen, dass der vorläufig Festgenommene eventuell NICHT zur Tätergruppe gehört".

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