Welt
Berlusconi fühlt sich verraten
Berlusconi sieht sich offenbar als Inbegriff Italiens: "Wer gegen mich stimmt, richtet sich gegen Italien", wird er zitiert. Er ist sehr verbittert über seine Parteifreunde, die ihm bei der Abstimmung am Dienstag in den Rücken gefalllen sind.
Berlusconi sieht sich offenbar als Inbegriff Italiens: "Wer gegen mich stimmt, richtet sich gegen Italien", wird er zitiert. Er ist sehr verbittert über seine Parteifreunde, die ihm bei der Abstimmung am Dienstag in den Rücken gefalllen sind.
"Ich bin von Natur aus ein Optimist. Ich dachte, dass Verantwortungsbewusstsein überwiegen würde, doch sieben Parlamentarier haben ihr Mandat verraten, nach den 26 Deputierten, die sich im vergangenen Jahr dem Präsidenten der Abgeordnetenkammer Gianfranco Fini angeschlossen haben", klagte Berlusconi in einem TV-Interview am Mittwoch.
"Es ist etwas Absurdes geschehen, ich kann es nicht glauben. Ich bin von Personen verraten worden, die ich ein Leben lang in meinem Herzen trug", betonte Berlusconi. Er kritisierte unter anderem die Kehrtwende des Ex-Präsidenten der Region Friaul, Roberto Antonione.
Verraten
"Dank meiner Hilfe ist er zum Präsidenten Friauls gewählt geworden. Unzählige Gipfeltreffen haben wir in Triest organisiert, um seiner Präsidentschaft Glanz zu geben. Ich war Taufpate seiner Tochter und jetzt verrät er mich. Die Wähler werden jedoch nicht vergessen, wer sie verraten hat und zur Opposition übergetreten ist", klagte Berlusconi.
Als loyalen Verbündeten lobte Berlusconi die rechtspopulistische Regierungspartei Lega Nord. "Die Beziehungen zur Lega sind exzellent. Die Partei ist ein solider und zuverlässiger Verbündeter", meinte Berlusconi.
Nach Angaben italienischer Medien droht dem Premier der Verlust weiterer Parlamentarier. Mehrere Abgeordnete seiner Mitte-Rechts-Partei "Volk der Freiheit" führen Gespräche mit dem Zentrumsblock "Dritten Pol" um Fini.
Bis Dezember im Amt
Berlusconi hat die Zügel Italiens . Davor möchte er noch die Haushaltsbudgetierungen abschließen, dann ist er zum Rücktritt bereit. Im Februar soll es dann Neuwahlen geben.