Wien

Hightech-Patient der Berufsrettung schwitzt und blutet

Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) eröffnete das neue Simulationszentrum der Wiener Berufsrettung und begrüßte Hightech-Puppen mit Emotionen.

Heute Redaktion
Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) fühlt den Puls an einer Puppe – die neuen Dummies im Ausbildungszentrum der Berufsrettung können alles, was ein echter Patient auch kann – sogar Mimik zeigen 
Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) fühlt den Puls an einer Puppe – die neuen Dummies im Ausbildungszentrum der Berufsrettung können alles, was ein echter Patient auch kann – sogar Mimik zeigen 
Denise Auer

Hochmodern präsentierte sich die Berufsrettung Wien am Mittwoch in der Radetzkygasse 1 (Wien-Landstraße). Nach der Investition von einer halben Million Euro haben die 850 Mitarbeiter nun neu gestaltete Räume, viel Hightech und vor allem: Hochleistungsrechner mit Puppengesicht. "Die Puppen sind technische Wundermaschinen", so Hacker (SPÖ), "von denen ich kaum verstehe, wie sie funktionieren."

Die Puppen (Kosten pro Puppe circa 150.000 Euro) können bluten (Tank mit 1,5 Litern), schwitzen, weinen, blinzeln, ihre Lippen können blau werden und sie können Panik ausdrücken. "Wir definieren den State of the art", sagte Peter Hacker (SPÖ) zum sehr hohen Niveau der neuen Ausbildungsbedingungen für die Mitarbeiter der Rettung.

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    Die Puppe hebt den Arm. Das heißt: Reanimation geglückt. Sie lebt! 
    Die Puppe hebt den Arm. Das heißt: Reanimation geglückt. Sie lebt!
    Denise Auer

    Ausrüstungsniveau der Berufsrettung auf höchstem Stand

    Nachwuchsprobleme gebe es bei der Berufsrettung jedenfalls keine, so Hacker, weil der Ausbildungsanspruch sehr hoch und das Ausrüstungsstandard sehr Hoch ist. "Das ist für viele interessant". In den neuen Übungsräumen wird alles aufgezeichnet, so kann nachher konkret ausgewertet werden.

    Zudem gibt es eine authentische Geräuschkulisse (Fußballstadion, stark befahrene Straße etc.) – damit die Ausbildung auch in stressigen Situationen automatisiert und professionell umgesetzt werden kann. Auch wird ein bewegtes Bild an die Wand geworfen, so dass die Retter sich in einer "echten" Umgebung, wie einer Wohnung, einem Wald etc. befinden.

    Puppen zeigen Emotionen

    Die Übungspatienten gibt es in allen Größen, als schreiendes Baby, als Kleinkind, als Erwachsener. Da die Puppen auf jeden Handgriff reagieren – blinzeln, aus Panik schwitzen – so wie echte Menschen, ist es für die Retter durchaus emotional, wenn sie einen "Patienten" nicht retten können. Bei der Ausbildung sind Lehrer und Lernende zusammen in der Klasse: "Alle lernen hier immer dazu. Das ist wahres lebenslanges Lernen" so der Stadtrat anerkennend.

    Seit der Gründung der Berufsrettungsakademie 1999 wurden schon über 4.000 Sanitäter aus- und weitergebildet. In all den Jahren hat sich die Technik massiv verändert. "Aber eines ist gleichgeblieben: Nur wer sich gut vorbereitet, kann in Einsatzsituationen rasch und richtig reagieren", so Rainer Gottwald, Leiter der Berufsrettung Wien.