Politik

"Besenkammer, Verhör": Wirbel um ORF-Sommergespräch

496.000 Menschen sahen das ORF-Sommergespräch mit Beate Meinl-Reisinger. Für die Auswahl der Location muss der Staatsfunk nun viel Kritik einstecken. 

Lucas Ammann
Düster, klein: Wie einer Verhörsituation ging das ORF-Sommergespräch am Montag über die Bühne.
Düster, klein: Wie einer Verhörsituation ging das ORF-Sommergespräch am Montag über die Bühne.
Sabine Hertel

Heuer finden die ORF-Sommergespräche erstmals im Parlament statt. Am Montag machte Neos-Chefin Beate Meinl-Reisinger als Klubobfrau der kleinsten Fraktion im Nationalrat den Auftakt. Im Vorfeld wurde die Auswahl des Austragungsorts viel gelobt. ORF-Moderatorin sprach von einem "Raum, in dem nichts vom Gespräch ablenken soll". Doch vielen Zuschauern waren die Räumlichkeiten wohl doch etwas zu schlicht... 

"Schreckliche Location"

Unter dem "Heute"-Posting zum Sommergespräch fragt ein User etwa: "Was ist denn das für eine schreckliche Location?" Leo Kohlbauer, früherer Wiener Landtagsabgeordneter (FPÖ), kommentiert die Örtlichkeit folgendermaßen: "Bemerkenswert, dass der ORF für die Ausstrahlung seines Sommergesprächs im neu renovierten Parlament offensichtlich die letzte Besenkammer ausgewählt hat." 

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    Im ersten Sommergespräch des Jahres stellte sich Neos-Chefin Beate Meinl-Reisinger den Fragen von ORF-Moderatorin Susanne Schnabl.
    Im ersten Sommergespräch des Jahres stellte sich Neos-Chefin Beate Meinl-Reisinger den Fragen von ORF-Moderatorin Susanne Schnabl.
    Sabine Hertel

    Ein anderer User kritisiert auch die Tonqualität der Ausstrahlung: "Also der Drehort an sich ist ja nicht schlecht, aber das Zimmer spricht eher für eingesperrt sein. Und die Tonqualität ist unter aller Sau." Auch, dass Susanne Schnabel die Neos-Vorsitzende zu oft unterbrochen hat, wird kritisiert: "Wie oft kann man jemanden unterbrechen? Susanne Schnabel: JA" twittert ein User spöttisch. 

    "Wie in einem Spionage-Thriller"

    Doch auch die Interviewte selber kritisiert den ORF für die Auswahl der Location im Parlament. "Das war auch nicht mein Lieblingssetting, das der ORF da gemacht hat. Ein bisschen düster und schräg ausgeleuchet", beschreibt Meinl-Reisinger in einem Insta-Reel die Interviewsituation von gestern Abend. "Ein bisschen wie bei einem Verhör bei einem Spionage-Thriller", fügt sie hinzu. Lieber hätte sie sich auf die Inhalte im Gespräch konzentriert, so die Neos-Chefin. 

    Gerade angesichts der Überflutungen und Murenabgänge vom Wochenende sei es "schade, dass das Sommergespräch heuer nicht live war", kritisiert die pinke Obfrau den ORF. Sie hätte gerne zu den Umweltkatastrophen Stellung genommen. Das Sommergespräch wurde heuer schon am Freitag aufgezeichnet und erst am Montag ausgestrahlt. 

    Bis zu 633.000 Zuschauer

    Im Durchschnitt sahen das ORF-Sommergespräch mit Beate Meinl-Reisinger 496.000 Menschen - in der Spitze waren es sogar bis zu 633.000 Zuschauer. Nächster Gast ist dann Grünen-Chef und Vizekanzler Werner Kogler. 

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