Dreifach-Weltmeister Max Verstappen hatte in der ersten Trainingssession zum Flutlicht-Grand-Prix von Singapur noch als Vierter mithalten können, doch im zweiten Training kam der Sieger von 61 Formel-1-Rennen nicht über den ernüchternden 15. Platz hinaus, der Rückstand auf den Freitags-Schnellsten Lando Norris im McLaren war mit 1,294 Sekunden überraschend groß. Sogar Teamkollege Sergio Perez schüttelte den Niederländer als Achter (+0,871) um rund vier Zehntel ab.
Schon im Vorfeld war den zuletzt schwächelnden Bullen ein schwieriges Wochenende vorhergesagt worden, schließlich war das Rennen im asiatischen Stadtstaat in der letzten Saison der einzige Grand Prix, den die Bullen mit ihrem überlegenen Auto nicht gewinnen konnten. Nun droht ein Debakel.
Das weiß auch Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko. "Im Moment würde ich sagen, dass die Situation sehr besorgniserregend ist", wurde der Grazer bei "Motorsport-Total.com" zitiert. "Bei Max am Auto funktioniert nichts. Sowohl auf dem weichen, als auch auf dem harten Reifen bekommt er keinen Grip und hat überhaupt keine Balance", analysierte der 82-Jährige.
Nun müsse "etwas Drastisches" versucht werden, obwohl Red Bull nach dem Baku-Wochenende, bei dem Perez bis zu seinem Crash mit Ferrari-Mann Carlos Sainz um einen Stockerlplatz mitfuhr, einen Schritt nach vorne sah. "Wir haben die gleiche Pace wie Colapinto", schüttelte Marko den Kopf.
Auch Verstappen selbst wirkte nach den beiden ersten Trainings ratlos. "Es wird schwierig. Wir hatten einfach nicht den Grip. Das müssen wir uns ansehen. Die Kerbs sind weniger das Problem. Ich hatte schon mit den Bodenwellen Probleme. Und generell mit dem Grip. Da müssen wir uns einen Kompromiss ansehen", erklärte der 26-Jährige.
