Bereits vor über einem Monat berichtete "Heute" über den Fall zweier Rumänen, die auf verschiedenen Internetverkaufsplattformen (u.a. eBay, Amazon, Autoscout und Airbnb) Autos, KFZ-Zubehör, Werkzeuge, Haushaltsgeräte und Uhren zum Verkauf bzw. Wohnungen zur Vermietung angeboten hatte. Die Waren bekamen die Käufer nie zu Gesicht, das bezahlte Geld ließen die beiden Angeklagten verschwinden - hier die ganze Geschichte und das Urteil bei der Gerichtsverhandlung.
Am Montag schickte die Polizei nun eine Aussendung zur Klärung des Falles aus dem Vorjahr aus. Demnach konnten bei den beiden Rumänen (38, 31) bei einer Hausdurchsuchung im November insgesamt 14 gefälschte Ausweise mit verschiedenen Identitäten sowie Bankunterlagen aufgefunden und sichergestellt werden.
Mit den gefälschten Ausweisen dürften die Täter 38 Konten bei verschiedensten Bank-Instituten eröffnet haben. Die beiden rumänischen Staatsbürger wurden festgenommen und in die Justizanstalt St. Pölten eingeliefert. Sie verursachten durch die Internet-Betrugshandlungen innerhalb von zehn Monaten in insgesamt 128 Fällen einen Gesamtschaden von über 500.000 Euro.
Die etwa 100 bekannten Opfer stammen aus 17 Staaten, lediglich ein Opfer ist in Österreich wohnhaft. Die Ermittler konnten Geld in der Höhe von etwa 30.000 Euro und Wertsachen sicherstellen. Die Ermittlungen hinsichtlich weiterer zuordenbarer Tathandlungen im Ausland werden seitens der Polizei noch fortgesetzt.
Das Urteil wurde wie berichtet längst gefällt. Der vorbestrafte 31-Jährige fasste vor Gericht vier Jahre unbedingte Haft aus, der unbescholtene 38-Jährige, der von der bekannten Anwältin Astrid Wagner verteidigt wurde, kam mit zweieinhalb Jahren unbedingter Haft davon. Beide Urteile sind bereits rechtskräftig.
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