Österreich
Betrüger verursachten mit App 35.000 Euro Schaden
Der Polizei ist es gelungen, eine achtköpfige Gruppe von jugendlichen Bestellbetrügern zu schnappen. Innerhalb eines halben Jahres tätigten sie 160 Bestellungen.
Die Tätergruppe– bestehend aus sieben Österreichern und einem Slowaken – wurde im Juli auffällig, da immer mehr Fälle von gleichartigen Bestellbetrügereien aktenkundig wurden.
Per App umgeleitet
Zunächst bestellten sie die Waren über einen besachwalteten Mann, welcher ein Bekannter von einem der acht Tatverdächtigen ist. Abgesehen haben es die Burschen auf Unterhaltungselektronik wie Konsolen, Controller, Spiele, aber auch Kleidung.
Das dürfte ihnen und dem Besachwalteten bald zu umständlich geworden sein. Die Taktik wurde geändert, womit sie zugleich der Polizei die Ermittlungsarbeit erleichterten. Ihr neues Vorgehen: Die Tatverdächtigen suchten vermutlich aus dem Online-Telefonbuch Namen und Adressen heraus. Die Auswahl erfolgte per Zufallsprinzip, dann wurden die Bestellungen auf Namen der realen Personen getätigt. Nach dem Versand durch den Händler wurden die Pakete auf dem Weg zur angegebenen (falschen) Adresse an die Abholstation im Donauzentrum mittels der Post-App umgeleitet und dort abgeholt. Die Bezahlung der bestellten Waren blieb aus.
Beim Abholen erwischt
Als bei den angegebenen – und ahnungslosen – Empfängern Mahnbriefe einlangten, konnte die Polizei ein Muster feststellen. Weil die Bestellbetrüger sämtliche Pakete auf ein Abholzentrum umleiteten, wussten die Ermittler bereits, wo sie auf die Täter warten mussten. Vier von ihnen wurden gleich beim Abholen des nächsten Pakets festgenommen.
Eigenverwendung
Vier weitere mutmaßliche Mittäter wurden in Folge ausgeforscht. Die Tatverdächtigen im Alter zwischen 15 und 20 Jahren wurden auf freiem Fuße angezeigt. Die Schadenssumme liegt bei ca. 35.000 Euro. Ihnen wurde gewerbsmäßiger Betrug in mittlerweile 160 Fällen nachgewiesen. Laut Polizeisprecher Eidenberger waren sämtliche Anschaffungen zum Eigengebrauch gedacht. Die jungen Männer hatten scheinbar einen großen Bedarf an Spielsachen und Mode zu decken: Jede Bestellung war im Schnitt rund 220 Euro wert. Ob es noch weitere Bestellbetrügereien gegeben hat, wird ermittelt. (bai)