Heftige Unwetter

"Bevor es zu spät ist" – Familien fliehen vor Regenflut

Im Nordwesten Italiens und der Schweiz werden "enorme Regenmengen" erwartet. Es besteht Flut- und Lebensgefahr! So ist die Situation in Saas-Fee.
Wetter Heute
16.04.2025, 21:33

Der italienische Zivilschutz hat für Mittwoch in den Regionen Piemont, Aostatal, Lombardei und Sardinien die zweithöchste Warnstufe ausgerufen. Gewarnt wird vor heftigen Regenfällen, schweren Gewittern mit Hagel, stürmischem Wind, lokalen Überschwemmungen und erhöhter Lawinengefahr – es besteht Lebensgefahr!

Doch auch die Schweiz ist von dem erwarteten Sintflutregen betroffen. Der Bund hat im Wallis wegen Dauerregens und Schneefalls die Gefahrenstufen 3, 4 und 5 ausgerufen. Im oberen Saastal sowie im südlichen Simplongebiet gilt die höchste Gefahrenstufe (5) des Bundes.

Die Gefahren-Lage in der Schweiz
Meteo Schweiz

"20 Minuten" ist in Saas-Fee vor Ort und hat mit Anwohnern und Touristen gesprochen. Die ersten Suchen bereits ihr Heil in der Flucht vor der Regenwalze.

Familie reist fluchtartig ab

Leandro (17) reiste schon am Vormittag nach zwei Tagen Urlaub frühzeitig ab: "Ich mache mir schon ein wenig Sorgen, ob die Straße offen bleibt, bis wir im Tal sind, aber ich hätte es schlimmer erwartet", sagt der Teenager zu "20 Minuten".

Leandro verlässt Saas Fee
20 Minuten

Marc (46) und seine Familie versuchen noch schnell, das Saastal zu verlassen, bevor es zu spät ist. Ab 19 Uhr ist kein Durchkommen mehr in oder aus dem Saastal, die Strasse wird präventiv gesperrt wegen des massiven Regens. Die Familie wohnt in Lausanne und wollte eigentlich zum Skifahren noch bis am Freitag bleiben.

Die Familie packt schleunigst ihr Gepäck ins Auto.
20 Minuten

Feuerwehr einsatzbereit

Die Einheimischen zeigen sich relativ entspannt. Rene (63) war das Leben lang im Saastal und kennt die Gefahren. Er sagt: Da die Schneefallgrenze so niedrig ist, ist Hochwasser keine Gefahr. "Angst habe ich vor Steinschlag und Schlammlawine." Seine Schafe und Lämmer hat er in Sicherheit gebracht.

Rene (63) mit einem Lamm.
20 Minuten

"Wir sind solche Wetterlagen gewohnt – die Stimmung ist ruhig", beruhigt auch Mattia Storni, Leiter Marketing & Kommunikation von Saas Fee Tourismus, am Vormittag. Dass die Schneefallgrenze sinkt, mache Hoffnung: "Schnee ist immer noch besser als Regen".

Kommandant Serge Andenmatten von der Stützpunktfeuerwehr Saastal.
20 Minuten

Der Feuerwehrkommandant Serge Andenmatten ist im Dienst und koordiniert alle Einsätze im ganzen Saastal. "Wir hatten schon einen Keller, in dem sich Wasser gesammelt hat." Mit Sandsäcken konnte das Haus geschützt werden.

Überschwemmte Gleise

Am Abend wurden alle Zugverbindungen zwischen Mailand und dem Wallis über die Simplonstrecke unterbrochen. Grund dafür waren überschwemmte Gleise zwischen Mailand und Domodossola in Italien. Ein "Blick"-Leser berichtete von "chaotischen Zuständen" am Bahnhof Mailand. Zahlreiche Passagiere seien kurzzeitig gestrandet.

Die "Heute"-Highlights des Tages

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