Mitten in Innsbruck, in der Graßmayrstraße, spielt sich eine wahre Plage ab: Ein Bewohner eines Flüchtlingsheims meldete sich anonym mit einem dramatischen Hilferuf an die "Kronen Zeitung". "Man wacht auf und zerquetscht Insekten mit der Hand. Kakerlaken laufen durch Kleidung und Möbel."
Besonders Bettwanzen setzen den Menschen zu: "Der Ort, an dem wir leben, ist kein Zuhause. Sobald man die Augen schließt, beißen Bettwanzen einen im Schlaf", so der Bewohner. Seine Nächte seien von Schlafmangel geprägt, was sich bereits auf die Arbeit auswirke: "Ich habe mir mehrmals in die Hand geschnitten, weil ich so erschöpft bin", so der Bewohner zur "Krone".
Auch Krätze, Ratten und hygienische Mängel stehen auf der Liste: "Meine Hände sind von Krätze betroffen, das Waschbecken und die Badezimmer sind in einem furchtbaren Zustand. Die Küche ist voller Insekten, draußen wimmelt es von Ratten." Der Appell an die Öffentlichkeit sei aus Hoffnung geschrieben worden – für viele, die sich nicht trauen, selbst zu sprechen.
Florian Stolz, Chef der Tiroler Soziale Dienste GmbH, zeigt sich in der "Krone" wenig überrascht: "Das ist leider ein Insekten-Hotel." Die Unterkunft bestehe aus Holzcontainern, "die nie für diese Verwendung gedacht waren."
Wöchentliche Einsätze von Spezialfirmen ändern kaum etwas: Doch sobald ein neuer Klient einzieht und Bettwanzen einschleppt, beginnt das Problem von vorne." Aktuell wird mit der Stadt Innsbruck geprüft, ob das Flüchtlingsheim überhaupt noch sinnvoll nutzbar ist.
