Österreich

Bezahlen wir bald nur noch mit Karte, Herr Schaller?

Heute Redaktion
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Aufgrund des Coronavirus wird derzeit vor allem bargeldlos bezahlt. Raiffeisen-Generaldirektor Heinrich Schaller spricht im Interview darüber, wie das Zahlen in Zukunft aussehen wird.

"Heute": Die Corona-Krise hat bereits jetzt gezeigt: So viele Menschen wie noch nie zahlen bargeldlos (obwohl es bislang keine Hinweise gibt, dass das Virus über Geldscheine und -münzen übertragen wird). Wie wird das Zahlen in Zukunft ausschauen? Werden wir künftig nur noch mit Karte zahlen?

Heinrich Schaller: Bargeld wird auch in Zukunft eine wichtige Rolle spielen. Aber es stimmt: In der aktuellen Situation im Zusammenhang mit dem Coronavirus nutzen immer mehr Menschen die Möglichkeiten des bargeldlosen Bezahlens. Aber nicht nur das bargeldlose, vor allem auch das kontaktlose Bezahlen am Point of Sale mit Karte oder Smartphone wird gerade jetzt immer beliebter: Bereits 4 von 5 unserer Kunden nutzen diese Bezahlweise an der Kassa. Das Handy und andere Geräte wie Smartwatches werden in diesem Zusammenhang immer wichtiger, die Funktionen werden aber in weiterer Folge über das Bezahlen hinaus gehen. Einen Mehrwert bietet zum Beispiel die Kombination mit Bonus- oder Mitgliedskarten.

"Heute": Wird es künftig noch leichter sein, mit Karte zu zahlen? Etwa ohne PIN? Bzw. sind andere Sicherheitsmechanismen in Arbeit – etwa Zahlen per Fingerabdruck oder dergleichen?

Schaller: Kontaktloses Bezahlen wird, wie schon erwähnt, immer stärker genutzt. Wobei natürlich bei allen neuen Technologien und Innovationen, die den Bezahlvorgang schneller und bequemer machen, Sicherheit immer oberste Priorität hat. Ein wichtiger Beitrag der Banken in der aktuellen Situation ist die Anhebung der Betragsgrenze bei Kontaktlos-Zahlungen ohne PIN von 25 auf 50 Euro, somit können auch größere Einkäufe schnell an der Kasse erledigt werden. Sicherheitsmechanismen wie Fingerprint oder Face-ID sind Möglichkeiten, die bereits in unseren Raiffeisen-Apps zum Einsatz kommen.

"Heute": Wird auch die Karte ein „Auslaufmodell" sein? Werden wir künftig mehr auf Zahlungsmethoden wie das Zahlen über Handy (Stichwort: „Apple Pay") setzen?

Schaller: Neben dem Internetbanking nutzen immer mehr Kunden auch Bezahlmöglichkeiten auf ihrem Smartphone. Mit der digitalen Bankomatkarte in der ELBA Pay-App, Blue Code oder Apple Pay steht ihnen dazu eine Vielzahl an Lösungen zur Verfügung. Die Bedürfnisse unserer Kunden sind in diesem Zusammenhang sehr unterschiedlich, deshalb wollen wir ihnen auch viele Optionen anbieten, egal ob sie bar, mit Karte oder via Smartphone zahlen möchten.

"Heute": An welchen weiteren Zahlungsmethoden wird gerade gearbeitet?

Schaller: Wir arbeiten, auch in Kooperation mit Start-ups, permanent an Lösungen, die das Bezahlen einfacher und bequemer machen. Ein Ansatz ist zum Beispiel die Integration von NFC (Near Field Communication = kontaktlos)-Technologie in so genannte Wearables wie zum Beispiel Schlüsselanhänger, Ringe oder anderen Schmuck. Damit kann man bequem kleinere Beträge kontaktlos bezahlen. In wenigen Wochen wird es darüber hinaus bei Raiffeisen OÖ die Möglichkeit geben, mit einer GARMIN-Watch zu bezahlen.

"Heute": Was passiert dann mit dem Bargeld?



Schaller: Bargeld hat in Österreich nach wie vor hohen Stellenwert, das wird auch noch länger so bleiben. Neue Technologien zu etablieren bedeutet nicht, dass eine Bezahlmöglichkeit eine andere ablöst, wir schaffen vielmehr neue Optionen. Unsere Kunden entscheiden, wie sie ihre Geldgeschäfte erledigen möchten.

"Heute": Viele zahlten bislang auch deswegen mit Bargeld, um den Überblick über ihre Finanzen zu haben. Sie hoben sich am Monatsanfang einen bestimmten Betrag ab, mit dem sie dann haushalten mussten. Was kann man machen, damit man beim bargeldlosen Zahlen nicht den Überblick verliert?

Schaller: Mit der Banking-App Mein ELBA am Smartphone kann man sich bequem jederzeit einen Gesamt-Überblick über Konto, Wertpapierdepot, Online Sparen oder Kreditkartenabrechnungen verschaffen. Darüber hinaus erhalten Nutzer auch Push-Nachrichten, sobald eine Transaktion getätigt wird. Mein ELBA von Raiffeisen bietet aber auch einen Finanzmanager, bei dem Kunden immer genau im Blick haben, wofür sie ihr Geld ausgeben.

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