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Bibel-Freaks auf YouTube: Beauty, Jesus und Muslime

Ein ultrachristliches Mädchen-Duo verbreitet Schminktipps, Homophobie und Fremdenhass im Internet. Das alles im Namen Gottes.

Heute Redaktion
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Die Chancen stehen gut, dass man irgendwann über die Videos von "Girl Defined" stolpert. Dabei handelt es sich um gottesfürchtige Schminktutorials und Anleitungen zum Gründen eines eigenen Predigtdienstes für christliche Mädchen. Bethany Baird und Kristen Clark sind im Zentrum eines Shitstorms, der die jungen Frauen seit dem Start ihrer YouTube-Karriere vor rund zwei Jahren begleitet.

Die zwei Blondinen predigen sich mit ihrem bizarren Mix aus Millennial-Attitüde und zutiefst christlich-konservativen Ansichten nicht nur in die Herzen ihrer 120.000 bibeltreuen Abonnenten, sondern auch in die Vorhölle des Internets, wo sie gnadenlos gedis(s)likt und zu Memes verarbeitet werden. Vor allem ihr Video namens "How to Wear Makeup in a God Honoring Way" (dt. etwa: "Wie man sich gottesfürchtig schminkt") scheint die Twitter-Gemeinde zu triggern.

Das Christentum ist verkommen

"Ich habe mich endlich dazu überwunden, mir dieses Video anzusehen und musste erfahren, dass es sich nicht um Satire handelt. Meine Ohren bluten jetzt", schreibt etwa User "bXbyme". Sein Kollege "PoliticalAtheist" präzisiert: "Nach etwa 30 Sekunden wurde mir schlecht. Das ist es, wozu das Christentum heutzutage verkommen ist? Soziale Überheblichkeit, perfekte Haare, perfekte Zähne, perfekte Kleider. Das gesamte Wirken und Werken von Christus steht im Gegensatz zu dem Lifestyle, den die beiden propagieren."

Damit sind mit Sicherheit nicht nur die Clips gemeint, die praktische Alltagstipps für angemessen züchtiges Verhalten, Kleiden und Styling preisgeben, um Jesus mit unterdrückter Sexualität zu beeindrucken. Bethany und Kristen halten sich auch nicht mit ihrer ziemlich eindeutigen Meinung über Muslime, Homo- und Transsexuelle und Masturbation – die sie als "seelisches Gift" betiteln – zurück.

Jesus hasst die halbe Welt

"Ich will ehrlich sein", schreibt Bethany in einem Blog-Eintrag. "Manchmal fällt es mir schwer, verlorenen Menschen mit Mitgefühl und Liebe zu begegnen. Wenn ich Worte wie Homosexualität, Prostitution oder sogar Muslime höre, erschaudere ich innerlich. Ich frage mich, wie diese Leute nur einen derartigen Lebensstil oder solch eine Religion wählen können. Wissen sie nicht, wie falsch das ist?"

(ben)