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Frau stirbt nach Bienenstich-Akupunktur

Heute Redaktion
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Bienenstiche können heilen. Davon sind einige Menschen überzeugt und lassen sich absichtlich stechen. Eine Spanierin zahlte dafür einen hohen Preis.

Dem Gift von Bienen sagen Anhänger der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) viel Positives nach. So soll es Entzündungen und Narben heilen und Krebs lindern. Doch Belege, dass das Gift tatsächlich hilft, gibt es so gut wie keine.

Trotzdem lassen sich nicht nur Prominente wie Gwyneth Paltrow von den Insekten stechen. Auch Privatpersonen schwören darauf. So wie die Spanierin, die ihr Vertrauen in die Bienen-Akupunktur (Apitherapie) nun mit dem Leben bezahlt hat.

Auf einmal bewusstlos

Zwei Jahre lang hat sich die 55-Jährige regelmäßig – etwa einmal im Monat – akupunktieren lassen, "um ihre Muskelprobleme in den Griff zu bekommen und ihren Stress zu reduzieren", heißt es im "Journal of Investigational Allergology and Clinical Immunology". Und das ohne irgendwelche unerwünschten Nebenwirkungen.

Ganz anders bei ihrem letzten Besuch, wie Paula Vazquez-Revuelta and Ricardo Madrigal-Burgaleta vom Ramon-y-Cajal-Universitätskrankenhaus in Madrid weiter schreiben: "Nachdem die Biene zugestochen hatte, begann die Frau zu keuchen, nach Luft zu ringen und fiel in Ohnmacht."

Daraufhin wurde die 55-Jährige sofort ins Krankenhaus gebracht, wo die Ärzte versuchten, den allergischen Schock mithilfe von – unter anderem – Adrenalin und Antihistaminika zu stoppen. Allerdings vergebens, denn die Patientin starb einige Wochen später an multiplem Organversagen.

Experten raten ab

Dass die Spanierin, deren Körper das Bienengift schon lange kannte, so reagierte, ist laut den Studienautoren kein Wunder. So führt wiederholte Exposition gegenüber einem Allergen zu einem höheren Risiko für eine schwere allergische Reaktion, als bei der Normalbevölkerung zu erwarten ist.

Vazquez-Revuelta und Madrigal-Burgaleta kommen zu dem Schluss, dass die Risiken einer Apitherapie die vermuteten Vorteile überwiegen, "sodass wir zu dem Schluss kommen, dass diese Praxis sowohl unsicher als auch unratsam ist". Das hätte dieser Fall wieder einmal eindrücklich gezeigt. (fee/20 Minuten)

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