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"Heute"-Test: Hippe Kosmetik in China gefaked

Heute Redaktion
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Für einen MAC Cosmetics Lippenstift weniger als 5 Euro bezahlen, obwohl er normalerweise über 20 Euro kostet? Kein Problem! "Heute" hat die China-Ware genauer unter die Lupe genommen.

In der "wunderbaren Welt" der gefälschten Marken-Kosmetik sind verführerisch niedrige Preise gängig. Und genau aus diesem Grund wächst die Nachfrage weltweit stark.

Wo die Produkte entstehen und unter welchen Bedingungen, ist den wenigsten bekannt. Berichte von Journalisten zeigten in der Vergangenheit die "Labore" in denen diese Fakes hergestellt werden und die gefährliche Inhaltsstoffe beinhalten können. Hauptsache billig und die Verpackung ist täuschend echt, scheint hier das Motto zu sein.

Doch wie echt sehen sie "in echt" aus? Das wollten "Heute" wissen. Drei bis vier Wochen dauert es bis die Lieferung (mit kostenlosem Versand!) aus China eintrifft. Die Test-Fakes kommen ungehindert an und haben insgesamt ca. 10 Euro gekostet.

Die vermeintlichen "KKW Beauty" Produkte (Kim Kardashian Wests eigene Beauty-Linie) haben es bis nach Wien geschafft. Einziges Manko: Eyeliner, Wimperntusche und Augenbrauen-Stift hat es in dieser Form noch nie bei "KKW Beauty" gebeben.

Der Eyeliner hat einen Geruch, der ein wenig an einen Edding erinnert. Der Augenbrauen-Stift (in tiefschwarz) ist in schlechter Qualität gegossen worden.

Das täuschendste Produkt ist der M.A.C. Lippenstift. Hier hat die Verpackung nicht nur die gleiche Optik, der Karton fühlt sich auch gleich an!

Der Lippenstift kostet knappe 3 Euro. Die Farbe "Pink Pigeon" gibt es sogar im Sortiment bei M.A.C. und die Farbe sieht ähnlich aus. Die Hülle des Lippenstifts wirkt allerdings aus billigem Plastik gefaked, auch die Tatsache, dass der Farb-Aufkleber auf der Untenseite schief aufgeklebt wurde und es so nicht ins Regal geschafft hätte, machen stutzig.

Da Konsumentenschutz und Behörden vor der Verwendung warnen, verwenden wir die Produkte nicht auf der Haut. Wer weiß, was da gepantscht wurde.

Die dritte Marke, die eingetroffen ist, ist das "Lip Kit" von Kylie Jenner aus der Kollektion "Kylie Koko". Auch hier gibt es die Farbe "High Maintenance" im Sortiment der Marke und sie liegt als Fake vor. Die Verpackung sieht täuschend echt aus und auch die Beschriftung hat nur geringe Abweichungen mit dem Original, das auf der Website von "Kylie Cosmetics" zu sehen ist. Sogar der Farbcode-Sticker gibt Kalifornien als Herstellungsland an!

Die Opfer sind nicht nur Marken, die durch billige Kopien um ihren Namen und einen potentiellen Verkauf gebracht werden - die gefälschten Kosmetikprodukte sind sehr oft mit schädlichen Substanzen gefüllt. Außen hui, innen pfui.

Die "Labore" in denen sie entstehen, sehen auf Polizeifotos manchmal unhygienischer aus als so manch öffentliche Autobahntoilette. Die gepantschten Produkte sind dann voller Keime, die Entzündungen hervorrufen.

Auf YouTube finden sich einige Beauty-Vlogger, die den Test machten und von allergischen Reaktionen und chemischen Verbrennungen berichteten. Sogar Augenentzündungen, die ärztlich behandelt werden mussten, wie im Falle von Sarah Tanya, sind dabei.

Australische Behörden warnen seit Jahren mit drastischen Bildern von Hautschäden, die durch gefälschte Marken-Kosmetik entstanden sind. Auch in Mitteleuropa wächst die Zahl jener, die sich Fakes ins Badezimmer holen.

So wurden in Deutschland 2016 Waren im Wert von über 41 Millionen Euro beim Zoll aufgegriffen und sichergestellt, die Hälfte davon stammte aus der Volksrepublik.

Der österreichische Zoll verweist auf den Produktpirateriebericht 2017, der eine Studie aus dem Jahr 2015 zitiert. Damals sollen bereits 7,8 Prozent der eingeführten Kosmetik- und Körperpflegeprodukte gefälscht gewesen sein. Jene, der nicht entdeckten Kosmetikartikel, die dem Zoll entgehen, sind natürlich nicht eingerechnet.

Naiv oder bewusst? Die Gründe warum Menschen Fakes kaufen, sind unterschiedlich. Manche wollen vor Freunden angeben, andere glauben wirklich ein echtes Produkt zu einem Schnäppchenpreis ergattert zu haben.

Egal wie das Motiv ist. Eines haben sie gemeinsam: Sie können erheblichen Schaden verursachen.