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Bim-Netz-Ausbau kostet 17,4 Mio. - und Nerven

Heute Redaktion
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Bild: Wiener Linien

Viel Geld stecken die Wiener Linien im Sommer ins Straßenbahn-Netz. Der größte Brocken ist die Währinger Straße: Für sechs Wochen werden die Linien 37, 38, 40, 41 und 42 umgeleitet!

226.000 Fahrten und neun Millionen Tonnen Gewicht muss die 2,8 Kilometer lange Strecke zwischen Sensengasse und Schottentor im Jahr "aushalten". "Die Währinger Straße ist die am stärksten befahrene Bim-Linie. Nicht nur die Gleise, sondern auch der Unterbau müssen erneuert werden", erklärt Öffi-Chef Günter Steinbauer.

Von 6. Juli bis 18. August wird der Abschnitt gesperrt, ein Schienenersatzverkehr eingerichtet.

Im Jahr 2013 nehmen die Wiener Linien rund 17,4 Millionen Euro in die Hand. Von den insgesamt 55 Projekten wird ein Großteil in den Sommermonaten umgesetzt. "Heute" hat für Sie die größten Änderungen zusammengesucht:

Neue Gleise für die Währinger Straße

Das größte Bauvorhaben im Rahmen der Sommer-Erneuerungen 2013 wird zwischen 10. Juni und Anfang September in der Währinger Straße durchgeführt. Im Bereich zwischen Schottentor und der Sensengasse wird damit einer der meistbefahrensten Streckenabschnitte im Straßenbahnnetz revitalisiert. Immerhin verkehren in diesem Abschnitt gleich fünf Straßenbahnlinien (37, 38, 40, 41 und 42). Zusammen sind das in einem Jahr über 226.000 Fahrten. Bei einem Gewicht von über 40 Tonnen pro Garnitur sind die Schienen dabei großen Belastungen ausgesetzt, was nun eine Modernisierung erfordert. Insgesamt werden im Rahmen der Bauarbeiten über 2,8 km Schienen erneuert und zahlreiche Betonplatten getauscht. Zusätzlich wird der darunter liegende Untergrund verbessert, um den Abschnitt nachhaltig fit für die Zukunft zu machen.

Sperre für Straßenbahnen und Autos in der Währinger Straße

Während der Bauarbeiten ist dieser Bereich für den Betrieb gesperrt. Für die Fahrgäste wird für die Zeit zwischen 6. Juli und 18. August ein Schienenersatzverkehr mit Bussen zwischen Schottentor und der U6-Station Währinger Straße eingerichtet. Jedoch empfehlen die Wiener Linien möglichst großräumig auszuweichen. Bei den betroffenen Straßenbahnlinien ergeben sich im Rahmen der Sperre Änderungen: Die Linie 42 wird mit der Linie 37 zusammengelegt und verkehrt als Linie 37 zwischen Antonigasse und Hohe Warte. Der 38er wird zum Zimmermannplatz umgeleitet und damit mit den Linien 43 und 44 verknüpft. Die Linie 40 verkehrt zwischen Lichtenwerderplatz und Gersthof und der 41er wird ab Gürtel zur Augasse geführt. Von beiden Linien kann man dann auf die Linie D Richtung Schottentor umsteigen. Die Währinger Straße wird stadtauswärts auch für den Autoverkehr gesperrt.

U6-Station Burggasse-Stadthalle

Ebenfalls in diesem Sommer wird das denkmalgeschützte, nach einem Entwurf von Otto Wagner errichtete Stationsgebäude, erneuert. Im Zuge der Arbeiten wird die historische Bausubstanz des Stationsgebäudes und der Abgängen zu den Bahnsteigen auf den aktuellsten Stand gebracht sowie die originale Verfliesung in enger Abstimmung mit dem Bundesdenkmalamt wiederhergestellt. Zwischen 1. Juli und 1. September müssen die Bahnsteige während der Sanierungsarbeiten für jeweils rund 4 Wochen gesperrt werden. Die Station kann in diesem Zeitraum – von 1. Juli bis 28. Juli in Fahrtrichtung Floridsdorf und von 29. Juli bis 1. September in Fahrtrichtung Siebenhirten – nicht eingehalten werden. Für die Fahrgäste bestehen Ausweichmöglichkeiten über die Stationen Westbahnhof bzw. Thaliastraße.

Letzte Vorbereitungen zur Verlängerung der Linie 26

Mit der Eröffnung der U2-Verlängerung am 5. Oktober startet gleichzeitig die Linie 26 auf verlängerter Strecke zur neuen Endstation an der U2-Station Hausfeldstraße. Die Arbeiten an der 4,6 km langen Neubaustrecke laufen bereits auf Hochtouren. Bis zur Eröffnung werden im Kreuzungsbereich Wagramer Straße/Kagraner Platz Gleisarbeiten durchgeführt und am Dr. Adolf Schärf Platz eine neue Weiche eingebaut. Die Linie 26 muss zwischen 18. August und 30. September ab der Haltestelle Josef-Baumanngasse bis Kagraner Platz eingestellt werden. Für die Fahrgäste steht ein Schienenersatzverkehr mit Bussen zur Verfügung.

Äußere Währinger Straße: Schienentauscharbeiten

Auch der außerhalb des Gürtels gelegene Teil der Währinger Straße wird mit neuen Schienen ausgestattet. Zwischen 13. Mai und 30. Juni werden zwischen Aumannplatz und Währinger Gürtel 640 Meter Schienen getauscht und gleichzeitig die Haltestelle Kutschkergasse erneuert. Die Arbeiten können während des Betriebs durchgeführt werden – für die Fahrgäste der Linien 40 und 41 entstehen dadurch keine Einschränkungen. Für den Individualverkehr muss die Währinger Straße für die Dauer der Bauarbeiten teilweise gesperrt werden.

Neue Gleise am Rennweg

Ebenfalls erneuert wird in diesem Sommer das komplette Kreuzungsplateau Rennweg/Ungargasse/Fassangasse. Zwischen Anfang Juli und Ende August werden hier rund 250 Meter Gleise und vier Weichen getauscht. Für die Dauer der Arbeiten müssen die in diesem Bereich gelegenen Haltestellen verlegt werden. Die Linie O wird voraussichtlich Mitte Juli kurzfristig für ein paar Stunden eingestellt.

Linie 1 steht neun Tage lang still

Auf Grund von Gasbauarbeiten auf der Radetzkybrücke muss die Linie 1 zwischen Julius-Raab-Platz und Prater Hauptallee zwischen Anfang Juli und Ende August für jeweils ca. neun Tage ihren Betrieb einstellen. Die Wiener Linien stellen für die Fahrgäste eine Ersatzlinie E zur Verfügung. Die Strecke führt sie über das Quartier Belvedere und die Linie O zur Prater Hauptallee.

Im Bezirk Hietzing werden im Bereich Feldkeller/Hofwiesengasse zwischen Mitte Juni und Mitte Oktober rund 500 Meter Gleise, sechs Weichen und drei Kreuzungen erneuert. Die Arbeiten werden in Tag- und Nachtarbeiten unter Betrieb durchgeführt und haben somit keine Auswirkungen auf den Betrieb der Straßenbahnlinien 58, 60 und 62. Ebenfalls während des Betriebs werden am Wallensteinplatz im 20. Bezirk zwischen Anfang Juli und Ende August rund 350 Meter Gleise und vier Weichen erneuert.