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Bio-Patente: Europäisches Patentamt erntet Kritik

Heute Redaktion
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Bild: Fotolia

Das Europäische Patentamt (EPA) hat das Patent auf die Tomate sowie einen Super-Brokkoli zum Anlass genommen, um in einem Grundsatzentscheid Pflanzen und Tiere aus konventioneller Züchtung für patentierbar zu erklären.

Vor der  Entscheidung über das umstrittene Patent auf die sogenannte Schrumpeltomate haben Gegner die Politik zum Einschreiten aufgefordert.

"Die gestrige Entscheidung zeige den dringenden Handlungsbedarf. Patente auf konventionell gezüchtete Lebensmittel müssen verboten werden“, betont SPÖ-Europaabgeordnete Karin Kadenbach, Mitglied im Ausschuss für öffentliche Gesundheit, Umwelt und Lebensmittelsicherheit im EU-Parlament. Kadenbach spricht sich klar gegen sogenannte „Bio-Patente“ aus: „Die Patentierung von Lebensmittel führt zwangsläufig zu ökonomischer Abhängigkeit von Agrarkonzernen und zu Konzentration am Saatgut-Markt“, warnt die SPÖ-EU-Abgeordnete.

 

Kadenbach verweist auf die Position des EU-Parlament: „Bereits 2012 haben wir Position bezogen. Das EU-Parlament hat sich in einer Resolution mehrheitlich gegen die Patentierbarkeit von Produkten aus konventioneller Zucht ausgesprochen.“

 

„Die EU-Kommission ist dringend gefordert, Patente auf natürlich gewachsene Lebensmittel auszuschließen und die bestehende Biopatentrichtlinie von 1998 streng auszulegen“, fordert Kadenbach. "An diesen Patenten verdienen das Europäische Patentamt, Anwälte und Konzerne - die Folgen aber betreffen die ganze Gesellschaft", sagte der Koordinator des Bündnisses "No Patents on Seeds", Christoph Then.

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